Daher widersprach er am Donnerstag auf der konstituierenden Ratssitzung in der Stadthalle dem Vorschlag der neuen Mehrheit, bei der Wahl der stellvertretenden Bürgermeisterinnen über den Pauschalbeschluss abzustimmen, SPD-Frau Edeltraud van Venrooy von der zweiten zur ersten Stellvertreterin Arno Werners zu befördern. Was einem Positionstausch mit Regina Wedding (CDU) entspricht.

Dieser Degradierung seiner Parteifreundin - die zweite Stellvertreterin bekommt die weniger spannenden Aufgaben - mochte Jöbges jedoch nicht zustimmen - und beantragte namentliche Abstimmung. Das Ergebnis bescherte CDU/ FDP ein peinliches Ergebnis: Wedding erhielt eine Stimme weniger, als sie das bürgerliche Lager vorzuweisen hat.

Das sitzt jetzt - von der Zuschauerbank aus betrachtet - zwar immer noch auf der linken Seite der Stadthalle, wirkt nach dem Verlust eigener Sitze und dem Wechsel der BmU ins Lager von SPD und Bündnisgrünen ein wenig verloren.

Diesen neuen Realitäten trug Bürgermeister Arno Werner Rechnung und betonte, nicht mehr derjenige zu sein, "der wichtige Weichenstellungen bekanntgeben kann".

Um der Mehrheit nicht zu viel Macht zugestehen zu müssen, beschränkte er deren Arbeit jedoch aufs Verwalten des finanziellen Notstands: "Es gibt keine Weihnachtsgeschenke, sondern eine Spardose", kündigte er an. Die Stadt werde es auch noch 2012 mit einer mauen Kassenlage zu tun haben. Daher könne die Mehrheit lediglich in engen Grenzen Entscheidungen treffen.

Dazu gehört, die Zahl der Ausschüsse um einen auf jetzt acht zu erhöhen: Neu ist der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Aus dem Ausschuss für Schule, Kultur und Sport wird einer für Kultur und Sport, der Schulbereich wird mit dem bereits bestehenden Sozialausschuss zusammengelegt.