Mettmann: SPD will den Samstagsmarkt sofort auf den Jubi verlegen
Für die CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker geht das aber alles viel zu schnell.
Mettmann. Die SPD fordert die sofortige Verlegung des Samstagsmarktes von der Oberstadt auf den Jubiläumsplatz. Einen entsprechenden Antrag werden die Genossen im Verwaltungsausschuss am kommenden Dienstag (17 Uhr, Rathaus) einbringen.
Nach der Gesprächsrunde mit Marktbeschickern des Samstagsmarktes, Anwohnern der Oberstadt sowie Vertretern der Parteien sei eindeutig klar geworden, dass der Erhalt des Samstagsmarktes auch durch verstärkte Maßnahmen zur Attraktivierung in Zukunft nicht mehr gewährleistet werden könne, schreibt Berthold Becker, SPD-Fraktionsvorsitzender in dem Antrag.
Tatsächlich haben sich die wenigen Händler, die von den einstmals 30 Marktbeschickern übrig geblieben sind, immer wieder für eine Verlegung auf den Jubiläumsplatz ausgesprochen. So auch beim letzten Gespräch Anfang des Monats. Könnten sie nicht bald umziehen, "dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn es den Markt irgendwann nicht mehr gibt", sagte Klaus Ludwig, der Sprecher der Markthändler.
Viele seiner Kollegen seien auf dem Sprung, würden Mettmann sofort den Rücken zukehren, so bald sie in einer anderen Stadt einen Standplatz bekämen. "Die Kunden bleiben aus, unsere Umsätze gehen zurück", sagen die Marktbeschicker Uwe Limpach und Thomas Sprungmann.
Während sich die Politik immer noch schwer tue, einer Verlegung des Marktes zuzustimmen, "haben die Kunden doch schon längst mit den Füßen abgestimmt", so Sprungmann. Gerade für viele ältere Menschen sei der Weg hoch in der Oberstadt zu beschwerlich, sollen die Händler mittwochs an ihren Ständen auf dem Jubiläumsplatz immer wieder zu hören bekommen.
Die Geschäftsleute in der Oberstadt befüchten dagegen, dass ohne den Samstagsmarkt die Oberstadt weiter an Attraktivität verlieren werde. Sie fürchten dramatische Umsatzrückgänge. Bislang hatte die Politik ihren Sorgen Rechnung getragen.
Die SPD ruft nun dazu auf, die Oberstadt konzeptionell zu erneuern. Fraktionschef Becker: "Die Aufwertung der Oberstadt und die Suche nach einem eigenen Profil für diesen wertvollen, historisch geprägten Stadtteil wird eine zentrale Aufgaben für den Rat sein." Dies auch vor dem Hintergrund, dass mit den Planungen für die Kö-Galerie (ehemals Hertie) und dem Bau des Königshof-Karrees ein neues Einkaufszentrum Mettmanns im Bereich Talstraße/Am Königshof entstehen soll.
"Es wäre schade, wenn der Markt so sang- und klanglos aus der Oberstadt verschwinden würde. Das geht mir ein bisschen zu schnell", sagt CDU-Fraktionschefin Ute Stöcker. Das Thema Samstagmarkt wird in der CDU-Fraktion am Montag diskutiert. Ein neues Konzept für die Oberstadt hält auch Ute Stöcker für sinnvoll.
Aber genauso müsse auch über darüber nachgedacht werden, wie der Samstagsmarkt attraktiver gestaltet werden könnte, "in Kombination mit anderen Veranstaltungen. Vielleicht gibt es ja auch eine Sommer-/Winterlösung". Denkbar sei auch, dass der Markt als besonderer Höhepunkt nur vier-, fünfmal in den Sommermonaten in der Oberstadt durchgeführt wird. FDP-Fraktions-Chef Klaus Müller möchte den Samstagsmarkt nicht verlagern. Dagegen würden die Grünen die SPD unterstützen.
Vorerst dürfen sich die Marktbeschicker freuen. Vom 14. November bis zum 9. Januar wird der Samstagsmarkt wegen des Blotschenmarktes (Auf- und Abbau) auf den Jubi verlegt.