Berufskolleg in Mettmann  Jugendliche wollen Treffpunkt

METTMANN · Politik-Projekt: Schüler des Berufskollegs sprachen mit der Politik und der Polizei über einen Mangel in Mettmann.

Zu ihrer Abschlusspräsentation über Jugendtreffpunkte luden Schüler des Berufskollegs Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(klm) Wie ist die Situation der Jugendlichen in Mettmann? Gibt es genügend Treffpunkte? Mit diesen Fragen haben sich die Schüler der Höheren Handelsschule, Profilklasse Studienvorbereitung, am Berufskolleg am Neandertal beschäftigt. Jetzt präsentierten sie ihre Ergebnisse. Eingeladen waren Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und der Abteilungsleiter der Jugendförderung, Axel Meven.

„Mehr als 25 Prozent der Schüler sind Mettmanner. Da lag es nahe, sich mit dieser Problematik zu befassen, obwohl sich das Berufskolleg in Trägerschaft des Kreises befindet und die überwiegende Zahl der Schüler aus dem Nordkreis kommen“, sagte Klassenlehrer Peter Enzenberger. Zunächst beschrieb einer der 16- bis 18-jährigen Schüler die Ausgangslage des Projektes.

Für viele Jugendliche in Mettmann sei es ein großes Problem, dass sie kaum Möglichkeiten hätten, sich zu treffen. Auf diesen Aspekt hatten sich die Handelsschüler konzentriert.

Dabei sollten auch Vertreter der Mettmanner Kommunalpolitik zu Wort kommen. Von den angeschriebenen Parteien habe lediglich die FDP reagiert und eine Vertreterin entsandt. „Ratsmitglied Christiane Jochum war bei uns in der Klasse und stellte sich unseren Fragen. Zugleich machte sie Vorschläge zur Verbesserung der Aufenthaltssituation junger Menschen und lud uns zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses im März ein.“

Zudem sprachen die Berufsschüler mit der Polizei über die möglichen Treffpunkte für Jugendliche in Mettmann. „Da ging es insbesondere um den Goethepark“, sagte einer der Präsentatoren. „Dieser von der Öffentlichkeit oft kritisch betrachtete Aufenthaltsort für junge Leute wird von der Polizei nicht als Brennpunkt gesehen. Allerdings erwartet die Polizei einen respektvolleren Umgang zwischen den Jugendlichen, den Anwohnern und den vor Ort eingesetzten Polizeibeamten“, berichtet ein Teilnehmer.

Mettmanns Bürgermeisterin Sandra Pietschmann sprach davon, dass nicht generell von den Anwohnern des Goetheparks gesprochen werden sollte. Die Beschwerden kämen dort von einer kleinen Gruppe in der Nähe wohnender Bürger. Die Bürgermeisterin appellierte an die Schüler, dass Rücksicht auf die Anwohner genommen werden sollte – egal um welchen Jugend-Treffpunkt in Mettmann es sich auch handele. Sandra Pietschmann appellierte diesbezüglich an die Jugendlichen: „Es muss nicht die Musik ganz hochgedreht werden und die Müllvermeidung sowie wenn nötig Müllbeseitigung ist auch unbedingt notwendig. Da ist halt Rücksichtnahme gefragt.“ Dafür zeigten die Schüler Verständnis.

Axel Meven listete mögliche Standorte für Treffpunkte auf

Axel Meven machte einige Vorschläge. Er listete einige mögliche Standorte für Jugendtreffpunkte auf und informierte die Zuhörer über die für die Zukunft geplanten Projekte für die Jugendlichen verschiedener Altersgruppen in Mettmann. Zudem hatte sich Axel Meven die Wünsche der Projektteilnehmer notiert. Dabei kristallisierte sich ein Treffpunkt in der Nähe des Berufskollegs heraus: Den Standort Stadtwald in Höhe des Naturfreibades und der Skaterbahn können sich die Handelsschüler als geeigneten Treffpunkt junger Leute gut vorstellen.

Ihr Lehrer Peter Enzenberger schlug vor, dass der gerade begonnene Dialog zwischen der Bürgermeisterin, dem Leiter der Abteilung Jugendförderung sowie den Schülern der Höheren Handelsschule fortgesetzt werden sollte.