Die Jugend gestaltet Kreuzweg erstmals als Straßenkunst

Teilnehmer aus drei Mettmanner Gemeinden liefen und beteten.

Foto: D. Janicki

Mettmann. Ostern ist vorbei, doch die Botschaft Jesu wirkt nach. Das haben auch die Jugendlichen aus drei Mettmanner Gemeinden erfahren, als sie am Karfreitag den Ökumenischen Jugendkreuzweg in Metzkausen liefen und beteten. Zum ersten Mal war der Jugendkreuzweg mit modernen Medien gestaltet worden. Eine Ökumenische Arbeitsgruppe hatte für alle sieben Stationen Bilder, Gebete, Lieder und Dialoge in moderner Sprache gestaltet, die die jeweiligen Gemeinden mithilfe einer Broschüre für ihren eigenen Kreuzweg verwenden oder erweitern konnten.

Die Evangelische Gemeinde, die Katholische Gemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde hielten den Kreuzweg-Gottesdienst gemeinsam ab. Los ging es mit der Eröffnung in der Evangelischen Kirche am Hügel. Pfarrer Bertold Stark und seine Assistentin hielten sich eng an das Skript. Der Kreuzweg stand in diesem Jahr unter dem Motto „JesusArt“. Kann man das Leiden und Sterben eines Menschen als Kunst darstellen? Ja, denn das Kreuz ist nicht das Ende, sondern für die Gläubigen Symbol ihrer Hoffnung. Deshalb war eine Schablone, die Jesus am Kreuz zeigte, das künstlerische Kernelement des Kreuzweges. Mit dieser Schablone wurden denn auch Kruzifixe an jeder Station „in den Alltag“ gesprüht, mal an einen Baum, mal auf den Boden.

Das nennt sich „Stencil Art“, Straßenkunst, und ist eng mit der Rap- und Hip-Hop-Szene verbunden. So ging es an den Stationen auch darum, die Botschaften Jesu in den heutigen Alltag zu übertragen. Stencil-Art-Bilder, die auf einem Tablet den Gläubigen gezeigt wurden, illustrierten abstrakt die Botschaften und regten zum Nachdenken an. So war an Station zwei eine Person im gelben Schutzanzug zu sehen, mit Handschuhen und Mundschutz. Sie ist gekommen, um unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere zu retten. „Wie setzt du dich für andere ein?” war eine der Botschaften.

Der Kreuzweg endet in der Katholischen Kirche Heilige Familie. Die Jugendlichen sprayen sich noch kleine Versionen des Kruzifixes auf Buttons und Karten.