Erkrath: Das Mobilfunkkonzept lebt

Ein Jahr, nachdem die Verwaltung hat einräumen müssen, die Umsetzung des Mobilfunkkonzepts aus dem engeren Sichtfeld verloren zu haben, arbeitet sie mit Nachdruck daran. 2010 soll Planungssicherheit für die alternativen Standorte geschaffen werden.

Erkrath. Auch wenn Politiker mit Tempo 30 und Kreisverkehren längst andere Themen entdeckt haben, die zu beackern es sich aus ihrer Sicht lohnt, wurde das Konzept zur Minderung der Strahlenbelastung durch Sendemasten noch nicht zu Grabe getragen.

Ein Jahr, nachdem die Verwaltung hat einräumen müssen, die Umsetzung des Mobilfunkkonzepts aus dem engeren Sichtfeld verloren zu haben, arbeitet sie mit Nachdruck daran. Diesen Eindruck vermittelt zumindest Technischer Beigeordneter Fabian Schmidt in einem Gespräch.

"Wir sind kurz davor, Bauvor-anfragen zu stellen", sagte Schmidt. Das setzt voraus, Einigung mit den Grundstücksbesitzern erzielt zu haben, auf deren Grund und Boden laut Mobilfunkkonzept die fünf Masten gesetzt werden sollten, die ausreichen, um Erkrath mobil telefonieren zu lassen. Aktuell stehen 15.

"Wir sind uns mit den Eigentümer soweit einig", so Schmidt. Diese Übereinstimmung sei in den vergangenen Wochen erzielt worden. "Dass wir als Stadt selbst jetzt Bauvoranfragen stellen, hängt damit zusammen, feststellen zu wollen, ob die Standorte zulässig sind."

Erst wenn diese Planungssicherheit besteht, kann die Stadt die Mobilfunkbetreiber unter Druck setzen. Stellt dann nämlich eine der Firmen den Antrag, in einem Wohngebiet einen Mast mit Antennen aufstellen zu wollen, kann die Stadt die Zustimmung verweigern. "Wir können dann auf die Standorte im Gutachten verweisen, auf denen gebaut werden darf", sagt Schmidt.

Nur durch das Aufzeigen dieser Alternative hat die Stadt überhaupt eine Chance, ihre Ziele durchzusetzen. "Das Mobilfunkkonzept ist zwar auch dann nicht verbindlich - wir haben jedoch die Sicherheit für einen Rechtsstreit", so Schmidt. Bis zur Umsetzung des Konzepts, so seine Schätzung, "vergehen noch mehrere Jahre".

Gänzlich unbeeindruckt sind die Mobilfunkbetreiber von Erkraths Anstrengungen aber offensichtlich doch nicht: Das Vorhaben, am Kaiserhof einen Sendemast aufzustellen, wurde bis heute nicht realisiert. Schmidt: "Meines Wissens gibt es auch sonst keine Anträge."

Auf der Kostenseite steht die Stadt mit ihrem Plan für weniger Strahlenbelastung besser da als errechnet: "Insgesamt wurden bisher 20.000 Euro für das Mobilfunkkonzept ausgegeben", sagte gestern Kämmereileiterin Gerrtije Dornau auf Nachfrage. Ursprünglich sollten bis zu 60.000 Euro im städtischen Haushalt bereit gestellt werden.