Streit um den Verkauf alter Steine vom Hochdahler Markt
Grüner wirft der Baufirma Rechtsverstoß vor.
Hochdahl. Um vermeindliche Missstände aufzudecken, betätigen sich Kommunalpolitiker neuerdings als verdeckte Ermittler. Wie BmU-Frau Angela Klinkhammer-Neufeind. Sie fragte Arbeiter, die mit dem Entfernen der alten Pflastersteine auf dem Hochdahler Markt beschäftigt sind, ob sie einige kaufen könne. "Ihr wurde gesagt, dass sei problemlos möglich - für 17,50 Euro pro Quadratmeter", sagte BmU-Fraktionschef Bernhard Osterwind am Donnerstag auf der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr. Das ist vergleichsweise günstig: Im Handel liegen die Quadratmeterpreise für gebrauchte Steine mindestens zehn Euro darüber.
Bündnisgrüner Peter Knitsch, der mit großen Worten nicht gerade sparsam umgeht, nennt dies "einen groben Rechtsverstoß der Firma". Schließlich sei diese beauftragt worden, die Steine zu entsorgen und nicht verkaufen - und auch noch frei Haus anzuliefern. Und Osterwind sprach davon, "dass die Anlieger am Markt, die für die Erschließung zahlen müssen, das als Ungerechtigkeit empfinden könnten".
Bei diesem Diskussionsverlauf ging Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs, sonst die Sachlichkeit in Person, in die Luft: "Dieses Miesmachen geht mir gehörig auf den Keks", sagte er in Richtung Knitsch. Die Entsorgungsfirma habe das günstigste Angebot abgegeben. "Es gilt der Grundsatz Verwertung vor Beseitigung." Wenn einige Quadratmeter Steine verkauft würden, habe das überhaupt nichts mit Bereicherung zu tun und sei kein Rechtsverstoß.
Jetzt haben die Mitglieder Haupt- und Finanzausschusses das Wort. Am kommenden Dienstag, ab 17 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus.