Mettmann: Der Schnee kann kommen

Der städtische Baubetriebshof ist auf den ersten Wintereinbruch vorbereitet.

Mettmann. Rudi Barth (54) druckst ein wenig herum. "Jein", sagt er schließlich auf die Frage, ob er den Winter mag. Für seine neun Jahre alte Tochter Sophia wünscht sich der Mitarbeiter des Baubetriebshofes Schnee, "damit sie Schlitten fahren kann". Doch Schnee in Mettmann bedeutet für ihn auch immer früh raus aus dem Bett und jede Menge Überstunden. Dennoch sieht er dem ersten Wintereinbruch, den die Wetterfrösche für dieses Wochenende vorhergesagt haben, gelassen entgegen. "Wir sind gerüstet", sagt der Sachgebietsleiter des Baubetriebshofs.

Gestern Mittag, kurz vor dem Wochenende, haben Barth und seine Mannschaft alle Fahrzeuge für den angekündigten Winter einsatzbereit gemacht. Barth: "Sie wurden alle bestückt, die Salzcontainer aufgefüllt, Schaufeln, Eimer und Handschuhe in die Fahrzeuge gelegt." Auf dem Baubetriebshof lagern rund 20 Kubikmeter Salz. Ist das Lager leer, gibt es auf dem Bauhof des Kreises am Südring (B7) Nachschub.

Aus dem Radio, aus dem Internet und vom Deutschen Wetterdienst in Essen holt sich Barth Wetterprognosen. "Am Samstag soll die niedrigste Temperatur bei Null Grad liegen, am Sonntag bei minus drei Grad, und dann soll es auch vereinzelt Schneefälle geben."

Deshalb muss Barth auch am Wochenende schon morgens um 4.30 Uhr aus dem Bett raus. "Ich schaue erst mal aus dem Fenster, rufe dann die Feuerwehr und die Polizei an und erkundige mich nach den Straßenverhältnissen." Liegt Schnee oder ist es auf den Straßen glatt, startet Barth eine Telefonkette. "Dann rufe ich die Vorarbeiter an. Und die rufen die Mitarbeiter raus." So können in kurzer Zeit bis zu 35Mann für den Winterdienst mobilisiert werden.

13 kleinere Räumfahrzeuge sowie drei große Schneeschieber und 13 Handstreukolonnen können in den Einsatz gegen Schnee und Eis geschickt werden. "Die Straßen werden natürlich nach einer Prioritätenliste abgearbeitet", sagt Barth. Die Hauptverkehrsstraßen wie die Düsseldorfer-, Schwarzbach oder Hasseler Straße werden zuerst geräumt. Dazu gehören auch Straßen mit Gefälle und Strecken, auf den viele Buslinien fahren. Barth: "Erst danach können wir die Nebenstraßen räumen." Dass schon früh morgens Beschwerden im Baubetriebshof eingehen, weil in den Nebenstraßen noch kein Schneepflug war, lässt Barth inzwischen kalt. "Es gibt ja sogar Leute, die beschweren sich, dass wir die Straße vor ihrer Haustür geräumt haben."

Seit dem 2. November besteht auf dem Baubetriebshof ein Bereitschaftsdienst für den Winter. Bislang gab es aber noch keinen einzigen Einsatz. Barth: "Im Oktober gab’s zwar den ersten Frost, aber da mussten wir noch nicht raus."

Im Schnitt, schätzt Barth, fallen in den Wintermonatenfürdie 60 Mitarbeiter auf dem Baubetriebshof sowie für die 20Mitarbeiter auf den Friedhöfen zwischen 400 und 500 Überstundenan.