Erkrath: Schöner baden, besser essen
Am 2. Januar wird das Bad nach Wartungsarbeiten und Reparaturen wieder geöffnet – mit einem neuen Bistro-Pächter.
Erkrath. Neben dem Netz des Volleyballfeldes, das zum Trocknen ausgebreitet wurde, liegen fünf Sonnenschirme mit deutlich sichtbaren Rostspuren an den Stangen. Wenige Meter weiter ist ein Techniker damit beschäftigt, die Chloranlage zu reparieren. Nebenan dröhnt es dumpf hinter einer Stahltüre - dort, wo der Dieselmotor des Blockheizkraftwerks mit halber Kraft die Kolben durch seine Zylinder schickt.
Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke
Das Neanderbad ist zwar zurzeit geschlossen - menschenleer ist es deshalb nicht: 15 Firmen sind damit beschäftigt, die vertraglich geregelten Wartungsarbeiten auszuführen. Diese reichen von der Wartung von Klimaanlage und Wasseraufbereitungstechnik bis zur Pflege der Pflanzen. "80 Prozent dienen jedoch der Abarbeitung von Gewährleistungsmängeln", sagt Gregor Jeken, der seinem Besucher gestattet, in ganz normalen Straßenschuhen durchs Bad zu spazieren.
Schmutzig werden eher die Treter als die Fliesen. Auf denen liegt eine dicke Staubschicht. Die kompletten Ablaufrinnen, an deren Rändern Fliesen gesprungen waren, werden erneuert. "Vier Besucher haben sich an den Kanten verletzt", sagt Jeken. Danach wurden Gummimatten über die Bruchstellen gelegt. Das war vor drei Jahren. Dass die defekten Fliesen erst jetzt ausgetauscht werden, hängt mit einem Rechtsstreit zwischen Baufirma und Stadtwerken zusammen, wer für den Schaden aufzukommen habe. Die Stadt hat gewonnen.
Gewinner sollen nach der Wiedereröffnung am 2. Januar auch die Besucher sein. "Wir schaffen 30 zusätzliche Parkplätze, kaufen weitere Sonnenschirme und bauen den Eingang so um, dass die Besucher am Drehkreuz sowohl rein- als auch rausgehen können." Hinter all diesen Investitionen steht eine Zahl: 300000. Diese Besuchermarke soll geknackt werden. "In diesem Jahr waren es rund 270000", so Jeken. Vor allem an Samstagen sieht er die Möglichkeit, die Attraktivität des Bades, das im Februar 2006 eröffnet wurde, zu steigern. "Zum Beispiel durch die Möglichkeit, hier Kindergeburtstage zu feiern."
An dieser Stelle hat Michael Reiher seinen Auftritt, der neue Pächter des Bistros. Er will mit Aktionen wie dem Ausrichten von Geburtstagsfeiern Kunden gewinnen. Der Betreiber der Gastronomie am Düsselstrand in Düsseldorf und im Aqua in Troisdorf glaubt daran, in Erkrath gewinnbringend wirtschaften zu können. Seinem Vorgänger war dies nicht gelungen. Die Stadtwerke hatten seinen Vertrag Ende November gekündigt. "Wichtig ist, dass es das, was auf der Speisekarte steht, auch gibt", sagt Reiher. "Die Preise werden bei uns sinken."
Dieses Versprechen gibt Jeken nicht: "Die Eintrittspreise bleiben 2010 zunächst konstant", sagt er - und ergänzt: "Vielleicht müssen wir sie anpassen."