Auf Erkrath rollt eine Blechlawine zu

Wenn Düsseldorf die L 404n ausbaut, fahren /nach Meinung eines Gutachters täglich 2000 Autos mehr als heute durch Alt-Erkrath.

Erkrath. Die Schreck kommt häppchenweise. Im Januar prognostizierte ein Gutachter, dass durch den Ausbau der L404n in Gerresheim täglich 1000 Autos mehr über Beethoven-, Neander- und Düsseldorfer Straße in Richtung Landeshauptstadt fahren. Der Grund: Wer von der B7 über den Hubbelrather Weg und die Düsseldorfer Straße in die Landeshauptstadt fährt, spart Zeit.

Elf Monate später hat sich die Zahl der Autos, für die eine solche Abkürzung attraktiv sein dürfte, verdoppelt. Am Donnerstag sprach der Gutachter auf der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr von 1920 zusätzlichen Autos. Damit würde sich die tägliche Zahl der Fahrzeuge auf dem Weg von Ost nach West von derzeit 15300 auf 172000 erhöhen. Das entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent oder - um es anschaulicher zu machen - einer zehn Kilometer langen Blechlawine. Damit sind die Versicherungen aus dem Düsseldorfer Rathaus, der Verkehrsentwicklungsplan produziere nicht mehr Verkehr für Erkrath, endgültig widerlegt.

Dass es noch mehr Autos werden könnten, befürchtet Peter Knitsch (Bündnisgrüne) für den Fall, dass die B7 wegen zur hoher Feinstaubbelastung zeitweise gesperrt wird. "Dann fahren noch mehr über den Hubbelrather Weg und weiter nach Düsseldorf." Das gelte es zu vermeiden.

Daher beauftragten die Ausschussmitglieder die Verwaltung, Möglichkeiten zu prüfen, mit denen der Ausbau der L404n verhindert werden kann. Parallel dazu soll die Feinstaubbelastung in Erkrath ermittelt werden.

Die Idee dahinter ist simpel: Wenn im Bereich von Neander- und Düsseldorfer Straße die Luft schlecht ist, könnte Erkrath diese Verbindung nach Düsseldorf als Abkürzung sperren.