Hochdahl: Es riecht nach Weihnachten

Norbert Göbel verkauft Tannen am Paul-Schneider-Haus. Die WZ schaute ihm über die Schulter.

Hochdahl. Was wäre das Fest ohne ihn? Ohne seinen Duft, der den Raum erfüllt, seine erleuchteten und bunt geschmückten Zweige, die Erinnerungen an die Kindheit wach werden lassen? Der Weihnachtsbaum gehört zum traditionellen Heiligabend wie der Gang zur Christmette und die Bescherung. Bereits der Kauf bringt eine wohlige Vorfreude mit sich.

Am Samstagvormittag hat Norbert Göbel am Paul-Schneider-Haus in der ersten Stunde schon 35 Tannen verkauft. Vor wenigen Tagen noch im Sauerland gestanden, werden die sechs bis acht Jahre alten Bäume nun die Hochdahler Haushalte schmücken - unter anderem den von Anje Weil.

Mit Ehemann Jürgen und den Töchtern Malin (10) und Linda (7) war die Wahl des Baumes keine Erledigung, die es hinter sich zu bringen galt, sondern mehr ein Familienausflug mit feierlichem Charakter. "Weihnachten ohne Baum geht nicht", erklärte Malin energisch, während Vater Jürgen rund zwei Meter Grün in Richtung Auto hievte.

Nicht nur das Aussuchen, sondern auch das Schmücken des Baumes liegt bei Familie Weil hauptsächlich in Kinderhand. "Mein Mann und ich bringen die Lichterketten und Kerzen an", sagte Anja Weil. Den Rest übernehmen am Vormittag des Heiligabend wie jedes Jahr Malin, Linda und Bruder Erik (12). An die Zweige kommt vorrangig traditioneller Schmuck: Bunte Figuren, Strohsterne und sogar echte Äpfel - "die kleinen roten; zuvor mit Butter poliert, damit sie schön glänzen", erzählte Anja Weil.

Bis zum 6. Januar bleibt der Baum im Wohnzimmer stehen, "manchmal auch länger." Mit Inseln aus Tannennadeln auf dem Teppich muss Familie Weil laut Norbert Göbel nicht rechnen: "Wenn man genügend Wasser gibt, verlieren die Nordmann- und Nobilis-Tanne kaum Nadeln." Die beiden Sorten sind die Favoriten der Kunden. "Die Nadeln bleiben nicht nur lange dran, sie sind auch weicher als die einer Fichte. Fichtennadeln bleiben schon mal in der Hand stecken", erklärt der Fachmann.

Das hat seinen Preis: 25 Euro kostet ein Exemplar bis 1,80 Meter Höhe; über 2,60 Meter liegt der Preis bei 36 Euro. Dagegen kostet eine Fichte zwölf bis 20 Euro für 1,50 bis zwei Meter Höhe. Für Letztere hat sich Familie Weyer entschieden. "Der Baum steht bei uns nicht so lange. Spätestens Neujahr wird er entsorgt", erklärt Paul Weyer, der die Fichte ausgesucht hat. Geschmückt wird er von Ehefrau Carolin. Dabei dominiert modernes Zubehör: "Lichterketten, blaue und silberne Kugeln, Lametta", zählt sie auf.

Am kommenden Samstag verkauft Göbel noch einmal ab 10 Uhr Weihnachtsbäume am Paul-Schneider-Haus an der Schulgasse. Frühes Erscheinen ist jedoch empfehlenswert: "Viel ist nicht mehr übrig."