Erkrath: Einbrechern und Vandalen den Kampf ansagen

Im Haupt- und Finanzaussschuss diskutierten die Parteien darüber, wie die Stadt sicherer werden kann. Jetzt soll sich der kriminalpräventive Rat mit dem Thema beschäftigen.

Erkrath. Das Problem ist die Nacht. So sieht es zumindest Bernhard Osterwind, wenn es um Sicherheit und Ordnung in Erkrath geht. Der BmU-Fraktionsvorsitzende stieß mit seinem Antrag im Haupt- und Finanzausschuss eine Debatte um die Frage an, ob sich die Erkrather Bürger in ihrer eigenen Stadt sicher fühlen können.

"Wir wollen nicht die Zahl der Knöllchenschreiber erhöhen, um die Stadtkasse zu füllen", machte Osterwind die Marschrichtung klar. Parkplätze, Schulhöfe und Spielplätze: Das sind seiner Ansicht nach die nächtlichen Treffpunkte für Ruhestörer und Vandalen. Und dort müsse die Stadt aktiv werden.

In der Vergangenheit hatte vor allem die Einbruchserie in der Bergstraße für Diskussionsstoff und bei dem einen oder anderen offenbar für den Eindruck gesorgt, sich nicht mehr sicher fühlen zu können. "Ich sehe da Handlungsbedarf", begründete Osterwind seinen Vorschlag, ein kommunales Sicherheitskonzept zu entwickeln.

"Die innere Sicherheit ist meist ein gefühltes Problem", fand hingegen Detlef Ehlert (SPD). "Da sollte man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen", versuchte er, den Ball möglichst flach zu halten. Seiner Ansicht nach seien es meist "marodierende Banden auf der Durchreise", die auch für die Einbrüche in der Bergstraße verantwortlich sein könnten. Ehlert: "Das ist kein Problem, das wirklich unter den Nägeln brennt."

Auch die Bündnisgrünen konnten sich nicht so recht mit dem Gedanken an einen kommunalen Ordnungsdienst anfreunden. "Schwarze Scherriffs sind keine Lösung des Problems. Da muss man schon eher in Richtung Streetworker denken", glaubt Fraktionsvorsitzender Reinhard Knitsch.

Lange Rede kurzer Sinn: Das Thema wurde in den kriminalpräventiven Rat vertagt. Dort soll unter anderem auch über den Vorschlag gesprochen werden, eine "Stadtwacht" zu organisieren. Ein solches Modell wurde bereits in Heiligenhaus umgesetzt. Um ähnliches auch in Erkrath an den Start zu bringen, müssten nach Ansicht von Ordnungsamtsleiterin Sylke Sackermann mindestens vier zusätzliche Stellen geschaffen werden.

Mit 159.000 Euro Personalkosten und weiteren 25.000 Euro pro Dienstfahrzeug müsste die Stadt Erkrath dafür tief ins Säckel greifen. Übrigens: Im Rahmen des Themas "Sicherheit und Ordnung" sollte auch über das Projekt "Notinseln für Kinder" im Hauptausschuss gesprochen werden. Dieses wurde jedoch an den Jugendhilfeausschuss weitergeleitet.