Wechsel an der VHS Hilden-Haan: Die neue Ära beginnt am Freitag

Übermorgen wählt die VHS den Nachfolger von Anita Kupke. Er soll die Einrichtung inhaltlich und wirtschaftlich neu aufstellen.

Haan. Dass am Freitag in der Volkshochschule Hilden-Haan eine Ära zu Ende geht, lässt sich von der Tagesordnung der Versammlung des Zweckverbandes nicht ablesen. Dort werden für den nicht-öffentlichen Teil unter anderem Personalangelegenheiten angekündigt. Im Klartext heißt es: Übermorgen wählt die VHS einen neuen Leiter.

Anita Kupke geht nach mehr als 30 Jahren in den Ruhestand. Sie hat die Volkshochschule seit ihrer Gründung 1975 geleitet. Und wird auch nicht vor dem 30.September, ihrem offiziell letzten Arbeitstag, die VHS verlassen. Einen Termin für die Verabschiedung der dann 65-Jährigen gibt es noch nicht.

Jörg Dürr, stellvertretender Vorsitzender der VHS-Zweckverbandsversammlung

Am 1. Oktober tritt auf jeden Fall ihr Nachfolger sein Amt an. Im Gespräch ist Niklas Rahn (52) aus Bochum. Der verheiratete Vater einer Tochter leitet eine Ganztagshauptschule in Mülheim/Ruhr, war zuvor unter anderem als Dozent der VHS Siegburg und bei der Gesellschaft für wirtschaftsberufliche Bildung in Bonn sowie als Leiter der Euro-Schule in Bonn tätig.

"Zurzeit laufen die Abstimmungen zwischen den in der Verbandsversammlung vertretenen Fraktionen", sagt Jörg Dürr, stellvertretender Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung, mit Blick auf die Sitzung am Freitag. "Die Wahl wird hoffentlich glatt gehen", fügt Dürr noch hinzu. Schließlich erhoffen sich er und andere Mitstreiter von dem neuen Leiter neue Impulse für die Einrichtung. "Die Volkshochschule muss fit für die Zukunft gemacht werden", fordert Dürr von Kupkes Nachfolger und hofft, dass sich dessen Erfahrungen, die er sowohl in einem privaten als auch einem öffentlichen Bildungsinstitut gesammelt hat, inhaltlich und wirtschaftlich bemerkbar machen.

Denn die Volkshochschule muss ihren in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Sparkurs fortsetzen und dazu gleichzeitig ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Das fordern auch die Gutachter des Städte-Netzwerks NRW, die für die VHS ein Profilentwicklungspapier vorgelegt haben. "Es müssen neue Geschäftsbereiche erschlossen werden", fordert Dürr.

Neben Angeboten zur Berufsvorbereitung und -qualifizierung könnten das zum Beispiel Firmenschulungen sein, die Geld in die Kasse der VHS bringen. Neben der Verbandsumlage der Städte Hilden und Haan (rund 625000 Euro im vergangenen Jahr) fördert auch das Land NRW rund 7750 der 14000 von der VHS realisierten Unterrichtsstunden.

Inhaltlich liegt Jörg Dürr persönlich die politische Weiterbildung am Herzen. "Das ist eines meiner Lieblingsthemen", gibt er zu. Erste gute Ansätze kamen bereits von Fachbereichsleiterin Juliane Kerzel, die im aktuellen Programm unter anderem Vorträge zur deutschen Geschichte und zum Thema Rechtsradikalismus. anbietet. "Wenn grölende Neo-nazis durch die Hildener Innenstadt ziehen und immer wieder rechtsradikale Schmierereien auftauchen, hat das ja durchaus Sinn", so Dürr. Er gesteht: "Ich freue mich sehr auf die anstehenden Wechsel. Wir haben lange versucht, Veränderungen herbeizuführen und hoffen, dass das jetzt endlich klappt."