Haan: Der Brücken-Abriss Dieker Straße verzögert sich

Abstimmungen mit der Bahn verschieben den Beginn der Bauarbeiten ins Frühjahr 2009. Im November soll das neue Bauwerk stehen.

Haan. Die Brücke Dieker Straße (K16) wird saniert. Daran besteht laut Technischem Dezernenten Matthias Buckesfeld kein Zweifel. Fragt sich nur, wann? "Ich stelle fest, dass der Riss auf der westlichen Seite der Brücke immer breiter wird", sagte Reiner Schüren, CDU-Ratsmitglied, am Dienstag im Planungs- und Verkehrsausschuss. "Das wird irgendwann ein Notfall", fügte er hinzu.

Ein Blick auf die Geschichte der Brücke scheint seine Befürchtungen zu bestätigen. Schließlich wurden der Brücke über die ICE-Eisenbahnstrecke schon 1999 erhebliche Mängel attestiert. Experten hatten Risse im Beton an der Unterseite des Bauwerks festgestellt.

Viel passiert ist seitdem nicht - zumindest nicht, was die bauliche Verbesserung der Brücke angeht. 2004 hatten Statiker bei einer erneuten Untersuchung die Lastwagen-Tonnage beschränkt. Fahrzeuge, die mehr als 15 Tonnen wiegen, dürfen die Brücke nicht passieren.

Aber auch das ist wieder vier Jahre her. Anfang 2006 hatte die Kreisverwaltung dem Bau- und Planungsausschuss des Kreistages vorgeschlagen, die Brücke in 2008 abzureißen und neu zu bauen. Weil damals eine erneute Brückenhauptprüfung durch ein Düsseldorfer Ingenieurbüro keinerlei Probleme bei der Nutzung der Brücke (weiter mit eingeschränkter Tonnage von 15 Tonnen je Richtung) feststellte, fühlte sich die Kreisverwaltung nicht gezwungen, die Sanierung voranzutreiben.

Jetzt sind wieder zwei Jahre ins Land gegangen. Grund genug für Reiner Schüren, nach dem Beginn der Bauarbeiten zu fragen, die immerhin in diesem Jahr in Angriff genommen werden sollten.

Doch daraus wird nichts: Die Deutsche Bahn bereitet Probleme. Genauer gesagt sind es deren Fahrpläne für die Strecke zwischen Köln und Wuppertal, "die nachts kaum noch Sperrpausen zulassen", wie Gottfried Weck, Abteilungsleiter Straßenbau und Naherholung beim Kreis Mettmann. auf WZ-Nachfrage mitteilt.

"Die Bahn hat die Fahrpläne verdichtet. Das macht es ganz schwierig, nachts zu arbeiten." Und deshalb sei eine vierteljährliche Vorlaufzeit für Abstimmungen mit der Bahn erforderlich.

Aber: "Wir werden die Arbeiten für den Neubau der Brücke noch in diesem Jahr vergeben", versichert Weck. Er hofft, dass die Arbeiten im April 2009 beginnen und im November abgeschlossen sind.

Erste Vorarbeiten wurden bereits getätigt. "Die Oberleitungen wurden schon tiefer gehängt", sagt Weck. Um den Neubau zu ermöglichen, wird das alte Bauwerk bis auf die Widerlager abgetragen.

"Wir schneiden die Brücke quasi auf, so dass immer eine Hälfte befahrbar bleibt", erläutert Weck. Sprich: Die Dieker Straße bleibt, teilweise dann nur einseitig, befahrbar und begehbar. Allerdings nur für Pkw und Fußgänger. Lastwagen werden dann eine Umleitung nehmen müssen.

Der Neubau wird eine Betonbrücke mit Stahlträgern ("Die Träger sind im Beton") in den jetzigen Ausmaßen sein. Lediglich der Mittelpfeiler wird abgerissen und nicht ersetzt. Weck: "Die Brücke liegt dann nur auf den Widerlagern auf."