Erkrath: Familienkarte - Diese Karte spart bares Geld
Am Freitag wurden 4879 Exemplare der neuen Karte verschickt.
<strong>Erkrath. "Erstens habe ich selbst eine Familie und finde es daher gut, wenn Familien unterstützt werden, und außerdem ist es eine gute Werbung für mein Geschäft." Damit bringt Gerd Wächter, Inhaber des gleichnamigen Gartencenters an der Max-Planck-Straße auf den Punkt, was ihn dazu bewogen hat, Inhabern der neuen Familienkarte mindestens ein Jahr lang einen Einkaufsrabatt zu gewähren. Wie er dürften die meisten der 41 Geschäfte, Vereine und Institutionen denken, die ein Herz für Familien zeigen und Selbstdarstellung in eigener Sache betreiben.
Sie alle haben sich bereit erklärt, Familien mit mindestens einem Kind unter 17 Jahren eine individuelle Ermäßigung zu gewähren - beim Sportclub gibt’s zum Beispiel zehn Prozent Rabatt auf Kursgebühren, im Drogeriemarkt werden Inhaber der Familienkarten an jedem letzten Freitag im Monat mit einem Artikel beschenkt.
Eine Auflistung aller Teilnehmer an der Aktion erhalten 4879 Familien in den kommenden Tagen. In diesem Briefumschlag befindet sich neben Flyer und einem Anschreiben des Bürgermeisters auch das Herzstück - die Familienkarte selbst.
Groß wie eine Scheckkarte und blau wie ein blank geputzter Sommerhimmel (soll es geben) ist sie bares Geld wert. "Sie ist ab sofort gültig", sagte am Freitag bei der offiziellen Vorstellung der Karte Marion Buschmann, die das familienfreundliche Accessoire in den vergangenen Wochen vorbereitet hat.
"Es war uns wichtig, dass wir die Karten noch während der Ferien verschicken", so Buschmann. Ein Grund dafür sei, dass im Freibad Unterbacher See Erwachsene mit Ausweis nur 2,50 Euro, Kinder lediglich einen Euro Eintritt bezahlen. Schon richtig, aktuell ist dieses Angebot nicht sehr reizvoll. . .
10 000 Euro hat der Rat für das Projekt zur Verfügung gestellt, knapp die Hälfte des Geldes wurde bisher für Layout, Druck und Porto ausgegeben. "Wir wollen mit der Aktion zeigen, dass Erkrath eine familienfreundliche Stadt ist", sagt Buschmann. Haan, Hilden und auch Düsseldorf haben das längst vorgemacht.
Dass zurzeit viele Geschäfte Familien keinen Rabatt gewähren, könnte sich nach Einschätzung Buschmanns ändern: "Wir haben die Hoffnung, dass andere Geschäfte auch noch mitmachen." Sie setzt dabei auf die Macht des Verbrauchers, der einem Geschäft, das seine Einkäufe nicht subventioniert, auf Dauer den Rücken kehren könnte.
Übrigens: Die Briefumschläge, die Familien ab Anfang kommender Woche erhalten, wurden von Ein-Euro-Kräften zwei Tage lang bestückt und adressiert. "Die haben tolle Arbeit geleistet", lobt Buschmann die Hilfskräfte, die von der Arge vermittelt wurden.