Erkrath: Schulbezirke - Grenzen der neuen Freiheit

Mit dem Wegfall der Grenzen ab dem Schuljahr 2008/2009 ist neuer Konfliktstoff bereits absehbar. Das Schulamt hat darauf zu achten, dass den Schulen nicht zu viele Schüler zugewiesen werden.

<strong>Erkrath. Mit dem Wegfall der Schulbezirksgrenzen ab dem Schuljahr 2008/2009 scheinen für die Grundschulen rosige Zeiten anzubrechen. Danach regelt nicht mehr die Adresse des Kindes, welche Grundschule es besucht. Alles scheint möglich: Hochdahler können zum Beispiel in Alt-Erkrath zur Schule gehen, weil die Eltern deren Pädagogen besonders nett finden. Außerdem lässt die neue Regelung einen gesunden Wettbewerb der neun Schulen zu. Dass nicht alles so einfach ist, wie es scheint, liegt bei bürokratisch geerdeten Neuerungen allerdings bereits in der Natur der Sache. Der Wegfall der Schulbezirksgrenzen macht da keine Ausnahme. "Wir müssen aufpassen, dass keine Fakten geschaffen werden", sagt Schulamtsleiter Ulrich Schab-Bachmann. Sein Fachamt als Schulträger habe nämlich nun die Aufgabe, darauf zu achten, "dass jede Schule nur so viele Schüler aufnimmt, wie Räume vorhanden sind." Um das zu gewährleisten, wird festgelegt, wie viele Züge den Grundschulen zugestanden werden.

"Die Schule platzt bereits jetzt aus allen Nähten"

Einen ersten Konfliktfall gibt es bereits. Die Leitung der Johannesschule hat nämlich nicht nur den Antrag gestellt, die Zügigkeit auszubauen, sondern möchte gleichzeitig eine dritte Gruppe im Rahmen der Ogata-Betreuung einrichten. Dieses Ansinnen gedenkt die Verwaltung nicht mitzutragen: "Die Schule platzt bereits jetzt aus allen Nähten", so Schwab-Bachmann. Wenn sich Leiterin Cäcilie Meves trotzdem zutraue, die angestrebte Dreizügigkeit zu organisieren, "haben wir nichts dagegen".

Nicht zustimmen werde er hingegen dem Ausbau des Betreuungsangebots. "Da ist die räumliche Grenze erreicht. Die Schule ist ausgelastet." Der Ausbau der Ogata-Gruppen sei lediglich in einem neuem Anbau möglich.

Diese Überlegung ist jedoch vom Tisch. Beiden Standorten der Regenbogenschule zusammen werden jetzt vier Parallelklassen pro Jahrgang zugestanden. "Wie die aufgeteilt werden, ist Sache der Schulleitung."