Erkrath: Stiftung St. Johannes - Ganz schön schlau, Herr Pfarrer

Das Finanzmodell der Gemeinde von Sankt Johannes der Täufer hat sich als höchst erfolgreich erwiesen.

Erkrath. Pfarrer Günter Ernst kann nicht nur vorzüglich über geistliche Welten predigen. Der Gottesmann in Diensten der Katholischen Gemeinde von St. Johannes der Täufer redet auch weltlich Klartext. "Die Leute sollen nicht nur dem Tierschutzverein spenden, sondern auch an die Kirche denken." Aktuell hätte Herr Pfarrer gerne ein Grundstück "für die Kindertagesstätte Unterfeldhaus".

Wer ihm Böses wollte, könnte an dieser Stelle einwänden, dass Ernst ausgerechnet einen Rahmen für diesen Spendenaufruf wählt, der Bedürftigkeit konterkariert. Am Mittwoch nämlich nutzten die Mitglieder des Kuratoriums der Kirchenstiftung von St. Johannes - dem Ernst angehört - das siebenjährige Bestehen der Stiftung ("Die Sieben ist eine Heilige Zahl"), um eine Erfolgsgeschichte zu erzählen.

Den Prolog schrieben die Sparverordnung des Erzbistums Köln Ende des vergangenen Jahrtausends und rückläufige Steuereinnahmen. "Wir gründeten die Stiftung der kleinen Beträge", sagt Michael Stephan, Vorsitzender des Kuratoriums.

"75 Prozent der Stiftungen bewegen sich nämlich zwischen zehn und 100Euro." 300 Euro markierten bei 95 Prozent der Stiftungen die Obergrenze. Das Modell der Gemeindefinanzierung hat längst Schule in Deutschland gemacht. "Man kann nur jeder Gemeinde empfehlen, das zu machen", so Ernst.

Mit den jährlichen Ausschüttungen wurden zuletzt die Sanierung von Kirche und Orgel mitfinanziert. Die kommenden Ausschüttungen werden in den Neubau des Kindergartens fließen.

Solch rosige Aussichten werden am 24. Juni nach dem 18.30 Uhr-Gottesdienst mit einem Stiftertreffen im Pfarrhaus gefeiert.