Mettmann: Wahlen - Thomas Dinkelmann tritt an

Der ehemalige SPD-Chef kandidiert für das Amt des Bürgermeisters – als Unabhängiger.

Mettmann. Die Gerüchteküche brodelte zwar schon länger, doch nun ist es amtlich: Thomas Dinkelmann (49), der ehemalige Ortsvereins- und Kreisvorsitzende der SPD bewirbt sich um das Amt des Mettmanner Bürgermeisters.

"Ich bin in den vergangenen Wochen und Monaten von allen Seiten angesprochen und ermuntert worden. Und ich habe festgestellt: Meine Kandidatur wird von breiten Teilen in der Bevölkerung gewünscht", sagte der 49-Jährige, der "bewusst als Einzelperson" antritt und nicht für "irgendwelche Gruppen- oder Parteiinteressen" den Hut in den Ring wirft.

"Ich will ein unabhängiger Bürgermeister für alle Mettmanner sein." Allerdings muss er bis Mitte Juli noch 200 Unterstützerunterschriften sammeln, erst dann ist seine Kandidatur für die Kommunalwahl am 30. August perfekt. Nach Bernd Günther (CDU) und Matthias Stascheit (SPD) ist Dinkelmann damit der dritte Bewerber um dieses Amt.

Ende April hatte der gebürtige Niedersachse mit der SPD gebrochen, nachdem der Vorstand im vergangenen Jahr nicht ihn, sondern den Nachwuchspolitiker Matthias Stascheit zum Wunschkandidaten fürs Bürgermeisteramt vorgeschlagen hatte.

Mittlerweile hat Dinkelmann sein Parteibuch zurückgegeben, ist stattdessen 2. Vorsitzender des Bürgerforums geworden und zudem bei den heimatverbundenen Aulen Mettmannern aktiv.

"Diese Tätigkeiten werde ich natürlich weitestgehend ruhen lassen, bleibe aber in beiden Vereinen Mitglied", so Dinkelmann, der jetzt erst mal zwei Wochen Urlaub macht, um danach sein Wahlprogramm zu präsentieren.

Als Retourkutsche will er seine Kampfansage insbesondere an die SPD und Stascheit nicht verstanden wissen. "Das wäre Kinderei. Ich trete an, weil es offensichtlich gewünscht wird.

Außerdem habe ich mich nicht gegen jemanden entschieden, sondern für etwas - für Mettmann." Im Übrigen habe er nach zehn Jahren sowieso vorgehabt, den Posten als SPD-Ortsverbandschef abzugeben.

"Was mich in der Tat geärgert hat, war die Art und Weise, wie langjährige Weggefährten mit mir umgesprungen sind."

Wie und was er in Mettmann "neu", "anders" oder "besser" machen werde, "darüber kann ich heute noch nichts Konkretes sagen. Das wird nach meinem Urlaub geschehen."

Fest stehe, dass für ihn das "Verbindende" wichtig sei. "Die Bürger müssen in Entscheidungsprozesse eingebunden und nicht ständig vor vollendete Tatsachen gestellt werden."

Als Beispiel nannte er die Fällung der Blutbuche und den Abriss der alten Schule in der Schulstraße zugunsten des Kö-Karrees. "Ich bin nach wie vor für das Karree. Aber noch sehe ich da nichts. Die 200000 Euro für den Abriss hätten an anderer Stelle wesentlich effektiver eingesetzt werden können. Und wer sagt denn, dass ein potenzieller Investor nicht Interesse an den Erhalt des Gebäudes gehabt hätte?"