Flüchtlinge können schneller Arbeit finden
„Vorrangprüfung“ für EU-Bürger fällt künftig weg.
Kreis Mettman. Wenn sich ein Asylbewerber in Deutschland um einen Job bewirbt, wurden Deutsche und Bürger der Europäischen Union bei der Vergabe bislang bevorzugt. Das ist gesetzlich so vorgesehen. Schon Ende vergangenen Jahres setzte sich der Chef der Bundesagentur dafür ein, die Regelung vorläufig auszusetzen. Nun ist es soweit. „Ab dieser Woche können Flüchtlinge im Kreis Mettmann leichter einen Job finden“, berichtet Kerstin Griese. Die SPD-Bundestagsabgeordnete hatte sich für den Wegfall der Vorrangsprüfung eingesetzt. Ab jetzt müsse die Arbeitsagentur nicht mehr überprüfen, ob auch ein EU-Bürger den Arbeitsplatz bekommen könnte.
Griese hatte schon vor einem Jahr den Wegfall der so genannten Vorrangprüfung gefordert. „Es ist gut, dass sich die SPD mit dieser Forderung nun hat durchsetzen können. Die Vorrangprüfung war ein erhebliches bürokratisches Hemmnis, das kaum jemandem geholfen hat. Die Praktiker in der Arbeitsverwaltung des Kreises Mettmann und in der Wirtschaft haben mir nachdrücklich geraten, in Berlin für eine entsprechende Reform zu sorgen.“
Die Aussetzung der Vorrangprüfung für Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge gelte zunächst für drei Jahre, erläutert Griese. „Dies gilt für nahezu ganz Deutschland, nur in Gebieten mit sehr hoher Arbeitslosigkeit gibt es Ausnahmen. Dazu gehören auch die benachbarten Arbeitsagenturbezirke Duisburg und Essen.“
Die Integration in den Arbeitsmarkt nennt Griese die größte Herausforderung, der sich Deutschland nach der Aufnahme der Flüchtlinge gegenüber sieht. „Da können wir uns keine Hürden erlauben, sondern müssen alle Unternehmen ermutigen, die den zu uns gekommenen Menschen eine Chance geben wollen.“ wie