Gruiten: K20n - Ruhe für die Menschen

Am Montag wurde die Umgehungsstraße für Gruiten feierlich eröffnet. Der Landrat bedankte sich bei den Steuerzahlern für 8,8 Millionen Euro, die das Projekt gekostet hat.

Gruiten. Ein schneller Schnitt, dann war offiziell vollzogen, was vor gut vier Wochen schon passiert ist: die Eröffnung der Umgehungsstraße für Gruiten. Am 13. November wurde die K20n für den Verkehr freigegeben. Die kleine Feier dazu gab es am Montagvormittag, verbunden mit der einstündigen Sperrung der zweispurigen Straße sowie der mehrstündigen Sperrung der Brückenstraße, die als Parkplatz für die Gäste genutzt wurde.

NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper, Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Knut vom Bovert durchschnitten gemeinsam das Band, anschließend wurde ins Zelt gebeten, wo Gastgeber Hendele zu einem kleinen Imbiss einlud. "Wir feiern deshalb, weil wir den Steuerzahlern Danke sagen, dass sie 8,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt haben", sagte Hendele in seiner kurze Rede.

So viel haben die zwei Kilometer Straße, die 300 Meter Anschlussbauten an vorhandene Straßen, die Eisenbahnbrücke, die 110 Meter lange und zehn Meter hohe Stützwand entlang der Gleise, der Bau eines Regenklärbeckens sowie 310 Meter Lärmschutzwand gekostet. 6,1 Millionen Euro kamen vom Land, den Rest hat der Kreis Mettmann bezahlt.

"Das Ganze hat sich gelohnt", sagte Hendele und verwies auf die Ergebnisse der Verkehrszählung. "Der Verkehr im Ort wird um 60 Prozent reduziert. Das bedeutet Ruhe für die Menschen."

Auch die neue Beschilderung werde man vornehmen. "Das machen wir mit Gelassenheit, damit irgendwann jeder zufrieden ist", sagte Hendele.

Während Minister Lienenkämper die K20n als Standortfaktor, die allen Bürgern zu Gute komme und als Garant für wirtschaftliche Prosperität lobte, gab Bürgermeister Knut vom Bovert zu, am wenigsten zu dem Projekt und dessen Realisierung beigetragen zu haben. Und er klärte auf, wieso ein mittlerweile überklebtes Verkehrsschild mit der Beschriftung "Gruiten" ins Hasenhaus und damit in eine Sackgasse zeigt.

"Wir waren uns einig, das entsprechende Schild in Richtung ,Gruiten-Hasenhaus’ weisen zu lassen", sagte vom Bovert. Weil es aber eine Straße "Hasenhaus" gebe, habe der zuständige Sachbearbeiter in der Kreisverwaltung angeordnet, dass das nicht gehe, hat das "Hasenhaus" gestrichen und nur "Gruiten" stehen lassen.

Angesichts der immer wieder geäußerten Kirtik in den vergangenen Wochen an der Beschilderung, der Verkehrsregelung und der Führung des Radwegs rief Haans Bürgermeister dazu auf, "ein bisschen toleranter und verständnisvoller zu reagieren". Es sei doch nachzuvollziehen, dass bei einem 8,8-Millionen-Euro-Projekt nicht alles im ersten Anlauf funktioniere.

Das gilt zum Beispiel auch für den Asphalt auf der neuen Brücke. Dessen Oberflächenbeschaffen- und Ebenheit hat laut Bauprojektleiter Nico Leonhardt Mängel. "Der Belag wird im zweiten Quartal des kommenden Jahres erneuert", kündigte er am Montag an. Die Kosten übernehme die ausführende Firma.

Überhaupt sei er noch ein Jahr mit der K20n beschäftigt - Beschilderung (die soll noch in diesem Jahr angepasst werden), Ausgleichsmaßnahmen und Rechnungsprüfung stehen noch an. Leonhardt: "Auch müssen wir mit allen Versorgungsunternehmen ins Gespräch kommen, für die wir Arbeiten übernommen und teilweise auch schon bezahlt haben."