Haan: Pumpstation - Schick wohnen oder schöner arbeiten?

Die Rotterdam Immobilien GmbH aus Langenfeld hat sich die Option gesichert, das alte Gebäude zu kaufen.

Haan. Während das Gelände rund um die Alte Pumpstation an der Düsseldorfer Straße Gestalt annimmt, ist die Zukunft des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes nach wie vor ungewiss. Doch die Ideen, was aus der ehemaligen Pumpstation werden könnte, konkretisieren sich.

Maßgeblich daran beteiligt ist die Rotterdam Immobilien GmbH aus Langenfeld, die mit dem Mettmanner Bauverein einen Optionsvertrag über den Kauf des Backsteingebäudes geschlossen hat. Deren Geschäftsführer Andreas Rotterdam formuliert zwei mögliche Nutzungskonzepte. Welches davon ungesetzt wird, "ist am Ende eine Rendite-Rechnung".

"Fürs Wohnen wäre das eine schicke Sache", sagt er auf WZ-Nachfrage. "Man könnte das Innenleben der Pumpstation so ummodellieren, dass man dort gut wohnen kann." Teile der Halle würden erhalten, ein großes Foyer weiter an den Hallencharakter erinnern. "Dort, wo die großen Fenster sind, könnten Balkone entstehen", schlägt Rotterdam vor.

Das Gebäude stehe gen Südwesten, der Baumbestand sei attraktiv und auch die aktuell entstehende Reihenhausbebauung würde nicht stören. "Man würde in einem Industriedenkmal, aber nicht im Industriegebiet, sondern mitten in der Stadt wohnen", zählt Rotterdam die Vorteile der angedachten Loftwohnungen auf.

Rechnet sich der Umbau der Pumpstation in diesem Sinne nicht, könnte sie auch zu gewerblich genutzt werden. "In Haan besteht ja ein gewisses Interesse an dem Gebäude, sowohl von Bürgern als auch von Politikern", sagt Rotterdam. Es könnte in kleinem Rahmen für Kunst und Vernissagen genutzt werden und darüber hinaus Büros beherbergen. "Wohnen kann man dort dann nicht mehr", sagt Rotterdam und verneint eine Mischnutzung von Wohnen, Arbeiten und Kunst.

Ein für die Öffentlichkeit zugängliches Gebäude könnte es trotzdem werden. "Vielleicht mietet es die Stadt komplett an und vermietet es dann unter", schlägt Rotterdam vor. "Wir bauen eine vernünftige Heizung ein und würden das Gebäude auch schön anleuchten."

Im Erdgeschoss ließe sich ein Kindergarten - auch der städtische natürlich - unterbringen, auf der ersten und zweite Etagen sowie im Dachgeschoss könnten VHS oder auch das Stadtarchiv gut untergebracht werden. "Die Stadt käme aus ihren verschiedenen Mietverträge raus und könnte ihre Interessen in der Pumpstation kulminieren", sagt Rotterdam. Mietet die Stadt nicht, werden es andere Unternehmen tun.

Vermieter wäre allerdings nicht die Rotterdam Immobilien GmbH. "Wir sind nur Zwischenhändler und würden das Gebäude an einen Investor verkaufen, der es dann vermietet", sagt Rotterdam.

In den kommenden Monaten werden laut Rotterdam beide Konzepte ("Die große Unbekannte ist der ja der Denkmalschutz") zu Papier gebracht. Welches davon realisiert wird, entscheidet der Preis. Rotterdam: "Die Interessen des Fördervereins können berücksichtigt werden, wenn sie ins Konzept passen."

Denn die ursprüngliche Idee der Vereinsmitglieder, das Gebäude zu kaufen, ist vom Tisch. "Das werden wir nicht machen", sagt Vorstandsmitglied Manfred Kupke und verweist auf den vom Mettmanner Bauverein veranschlagten Preis von etwa 650000 Euro. "Dafür reichen unsere Mittel nicht."

Dennoch ist Kupke optimistisch. "Die aktuellen Verhandlungen könnten sich für uns sehr positiv entwickeln." Der Verein habe sowohl Kontakt zum Bürgermeister ("Wir haben ihm unsere tatkräftige Hilfe angeboten") als auch Gespräch mit Andreas Rotterdam geführt. Manfred Kupke: "Wir warten jetzt aktiv, was passiert."