Naturschutzzentrum Bruchhausen: Lurchi gibt den Partymuffel

Auf einer Nachtwanderung wollten Kinder Feuersalamander finden. Statt dessen stießen sie auf viele andere Tiere.

Hochdahl. Er ist klein, er ist flink und er lässt sich gern die warme Sonne auf den Rücken scheinen. Dabei liegt er gern hart, am liebsten auf Steinen. Und wenn er nasse Füße bekommt, fühlt er sich ganz besonders wohl. Deshalb wollte sich Lurchi, auf dessen Spuren die Jungen und Mädchen bei der Nachtwanderung des Naturschutzzentrums Bruchhausen am Freitag unterwegs waren, auch nicht so recht zeigen.

"Da müsste es schon regnen", klärte Karin Blomenkamp über die Lebensgewohnheiten des Feuersalamanders auf. Aber auch dann ist der kleine Vierbeiner eher scheu und posiert nicht so gern für neugierige Expeditionsteilnehmer.

Spannend war die Nachtwanderung zum ehemaligen Steinbruchgelände an der Hüttenstraße trotzdem. Ausgerüstet mit Taschenlampe und Becherlupe, waren die Kids unterwegs, um die Natur zu erkunden. Im Gänsemarsch ging’s durch hohes Gras und Brombeerdickicht zum Tümpel. "Dort ist Lurchis Kinderstube", kündigte Karin Blomenkamp an.

Die Leiterin des Naturschutzzentrums kennt jeden Quadratmeter des weitläufigen Geländes. Und sie weiß, wo man am besten sucht, um vielleicht die eine oder andere Eidechse in ihrem Versteck zu überraschen. Vielleicht hatte sich der abendliche Besuch unter den Vierbeinern herumgesprochen, oder sie hatten einfach keine Lust auf Gesellschaft.

Jedenfalls war unter den ausgelegten Brettern und Pappen nichts zu finden außer ein paar Ameisen, die für das übliche Krabbeln in den Hosenbeinen sorgten.

Damit die neugierigen Nachtwanderer genau wussten, wonach sie suchen sollten, hatten sie sich den Feuersalamander zuvor im Naturschutzzentrum schon mal angeschaut. Anfassen durften sie ihn leider nicht. "Die Haut ist giftig", wusste Leander (7) den Grund für das Verbot. Er hatte genau aufgepasst und Karin Blomenkamp dabei ertappt, wie die sich die Hände wusch, nachdem sie Lurchi in der Hand hielt.

Auch wenn sich der Vierbeiner in der freien Natur nicht zeigen wollte, gab es im Tümpel am Bruch doch so einiges zu entdecken. Libellenlarven, Frösche, Wasserspinnen: auf und unter dem Wasser tummelten sich die Wasserbewohner. "Das ist ein Bergmolch. Das kann man sehen, wenn man auf den Bauch schaut", fachsimpelte Frederik (10) mit den Jungs, die auch den Molch im Fangnetz von Karin Blomenkamp unter die Lupe nahmen.

Zumindest Lurchis Nachwuchs konnten die Nachtwanderer so bestaunen. "Die Larven findet man meistens in Fließgewässern", erklärte die Leiterin des Naturschutzzentrums. Später suchen die Feuersalamander ein gemütliches Plätzchen im Buchenwald. "Buchenlaub und Bruchsteine gehören zu den optimalen Lebensbedingungen für den Salamander."

Und dennoch sind die Vierbeiner selten geworden im Kreis Mettmann. "Selbst im Terrarium darf man sie nur mit einer Genehmigung der Unteren Landschaftsbehörde halten", sagt Karin Blomenkamp. Auch wenn sich Lurchi nicht zeigen wollte - für die jungen Nachtwanderer war die Exkursion auf seinen Spuren dennoch ein ziemlich spannendes Abenteuer.