Haan: Sportausschuss will den Sportplatz an der Windfoche
50.000 Euro hat die Stadt bislang in die Planungen für die neue Anlage investiert. CDU, SPD und FDP bekennen sich trotz der angespannten Haushaltslage zu dem Projekt.
Haan. Es war ein Vorschlag in Zeiten der Not, den Kämmerin Dagmar Formella und Bürgermeister Knut vom Bovert den Haaner Politikern am Dienstag gemacht haben: Um den Rückgang bei den Gewerbesteuereinnahmen zu kompensieren, schlugen sie vor, den Bau der neuen Sportanlage Windfoche auf die Zeit nach 2012 zu verschieben. Das würde den Haushalt im kommenden Jahr immerhin um 2,4 Millionen Euro entlasten.
Eine politische Mehrheit wird sich für diesen Verwaltungsvorschlag aber nicht finden. Das zeichnete sich in der Sitzung des Schul- und Sportausschusses ab. Vertreter von CDU, SPD und FDP sprachen sich einhellig für die Realisierung des Sportplatzes aus.
Immerhin hat die Stadt bereits 50.000 Euro in das Projekt investiert, unter anderem in Planungen für Verkehr, Entwässerung und Artenschutz. "Wir haben in der Verkehrsplanung unter anderem die Anbindung der südlichen Umgehung an den Kreisverkehr optimiert", sagt Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld.
Die südliche Umgehung, die um das Gewerbegebiet Champagne 2 führt, soll nach ihrer Fertigstellung den Durchgangsverkehr aufnehmen und die Millrather Straße entlasten. "Sie entscheiden, ob und wann der Lückenschluss zwischen den Kreisverkehren stattfinden soll", sagte er den Fraktionen im Ausschuss.
Östlich dieser Straße soll der Sportplatz angelegt, westlich von ihr der zweite Bauabschnitt der Champagne2 entwickelt werden. "Wir haben einen Masterplan für den Sportplatz im Sinne einer zentralen Sportanlage entwickelt", sagt Buckesfeld.
Sprich: Der Standort Windfoche lässt aufgrund seiner Größe und Topographie die Errichtung zweier Sportplätze, eines Vereinsheims und die erforderlichen Stellplätze zu. Doch das ist Zukunftsmusik. Der erste Schritt wird die Verlagerung des Sportplatzes des TSV Gruiten sein, das bedeutet, dass erstmal ein Sportplatz mit Kunstrasen angelegt wird.
Platz für eine Sport- oder auch Mehrzweckhalle wäre an diesem Standort nicht. Zur Erinnerung: Vor allem die FDP forciert zurzeit Überlegungen, einen Ersatz für das Bürgerhaus zu schaffen und in Nähe zur neuen Sportanlage einen entsprechenden Bau zu errichten.
Aber im Gewerbegebiet westlich der südlichen Umgehung, in unmittelbarer Nähe auf der anderen Straßenseite, lässt sich eine Mehrzweckhalle errichten. Buckesfeld: "Der Bebauungsplan ist so offen, dass er das an dieser Stelle problemlos zulässt."
Darüber hinaus sei das Problem der Entwässerung gelöst - eine wesentliche Voraussetzung zur Realisierung des zweiten Bauabschnitts Champagne2. Und mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die mit den ortsansässigen Landwirten der Natur so genannte Ausgleichsflächen zur Verfügung stellt, würden Gespräche in Sachen Artenschutz laufen.
Im dritten Quartal werden die Lärmgutachten für die Sportanlage und das Gewerbegebiet vergeben. Buckesfeld: "Wir werden die Bauleitplanung zu Ende bringen, unabhängig davon, wie Sie sich entscheiden."