Haan: Vom Ende der Tretminen

28 Tütenspender sollen den Hinterlassenschaften der Hunde den Garaus machen.

Haan. Carmen Viehmann sind Riesensteine vom Herzen gefallen. "Ja, wir haben es endlich geschafft", atmet die städtische Abfallberaterin sichtbar durch.

Fast ein Jahr lang hatte das leidige Thema "Hundekot-Tütenspender" sie und ihre Mitarbeiter auf Trab gehalten. Unzählige Male mussten sie sich fragen lassen, warum bisher noch nichts passiert war.

Das ist nun Geschichte. Denn seit wenigen Tagen stehen sie in ihrer vollen Pracht da - 28 niegelnagelneue Spender, jeweils befüllt mit 500 Tütchen für die Hinterlassenschaften der geliebten Vierbeiner.

9000 Euro kostete die Anschaffung, die Teil des 12000-Euro-Etatpostens "Unsere saubere Stadt" sind. Hier lag auch der Hund, pardon, Hase im Pfeffer begraben.

Angedacht war nämlich, die Spender werbewirksam zu verkleiden. Was zunächst auch zu gelingen schien, sollte sich dann aber zerschlagen, weil der gewonnene Sponsor wieder absprang.

Doch inzwischen ist Ersatz gefunden: die Tierbedarfskette "Fressnapf". "Hinzu kam natürlich der grundsätzliche Aufwand mit der Kernfrage: Wo stellen wir die Spender überhaupt auf?", umreißt Viehmann, die sich als Abfallberaterin auch um die sowieso schon zeitintensive gelbe Tonne kümmert, weitere Gründe.

Tatkräftig unterstützt wurde die Stadt übrigens von den Bürgern, die wertvolle Tipps gaben, wo das Problem der Tretminen auf Gehwegen und Wiesen besonders drängt.

Einerseits sollten die Automaten in der Nähe eines öffentliche Abfalleimers stehen, damit Frauchen und Herrchen die Tütchen nicht länger als unbedingt nötig mit sich herumschleppen müssen.

Andererseits sollte die Nachbarschaft von Brunnen oder öffentlichen Wasseranschlüssen gemieden werden. Zu leicht könnten nicht nur Kinder auf die Idee kommen, die Plastikbeutel als Wasserbomben zu missbrauchen.

Unterm Strich sind 19 Standorte in Haan sowie neun in Gruiten zusammengekommen. Dabei konzentrierte man sich zunächst auf die "besonders schützenswerten" Grünanlagen wie etwa den Park Ville d’Eu oder den Schillerpark.

"Wir haben noch Spender in Reserve", erklärt Viehmann. Zudem sei es geplant, weitere anzuschaffen, "wenn sich das Ganze bewähren sollte".

Das Ordnungsamt begleitet das Projekt und verhängt bei Erwischtwerden Strafen von bis zu 35 Euro. Denn: "Das Zahlen von Hundesteuer berechtigt die Halter nicht dazu, die Hinterlassenschaften einfach liegen zu lassen", betont Carmen Viehmann.