Haaner Kirmes: Das Riesenrad dreht sich bei jedem Wetter

Vom 27. bis 30. September machen mehr als 200 Schaustellerbetriebe aus der Innenstadt eine Volksfestmeile. Die Sperrung der Kaiserstraße wird erstmals vorverlegt.

Haan. Erinnern Sie sich? Bei strahlendem Sonneschein wurde im vergangenen Jahr die Haaner Kirmes eröffnet. Während die Luft langsam den Duft von Popcorn und Bratwürstchen annahm, drängten sich die Gäste zur ersten Fahrt mit dem Riesenrad. Der Himmel war klar und blau, der Blick ging weit ins Land, da wollte man gar nicht mehr aussteigen.

Heute in 14 Tagen ist es wieder soweit. Weil die Wetterprognosen so weit nicht reichen, ist noch unklar, ob der sommerliche Auftakt bei Kaiserwetter am 27. September wiederholt werden kann. Eines ist aber sicher: Das Riesenrad wird sich wieder drehen, auch wenn es regnet. Und natürlich auch die anderen 31 Fahrgeschäfte für die kleinen und großen Besucher, auf denen es mitunter nicht immer so gemächlich und beschaulich zugeht. Unter ihnen auch zwei Unikate.

"Die gibt es nur einmal in Deutschland, und die sind nicht auf dem Oktoberfest in München, dem Cannstatter Volksfest in Stuttgart oder dem Kramermarkt in Oldenburg, sondern bei uns", sagt Ordnungsamtsleiter Rainer Skroblies.

Seit sechs Jahren ist der Familienvater für die Organisation der Kirmes zuständig. Jedes Jahr kann er aus 800 Bewerbern die besten und attraktivsten Fahrgeschäfte für vier Tage Kirmesglück in Haan auswählen. "Es gibt keine Schausteller, denen wir hinterher laufen müssen", sagt Skroblies. Im Gegenteil: Haan habe so einen guten Ruf, dass die Auswahl fast schwer falle.

Und: Beim Oktoberfest sind 252 Schaustellergeschäfte dabei. "Wir haben knapp mehr als 200, das ist doch gar nicht so schlecht", sagt er. Ein bisschen Stolz klingt da mit, auch wenn er weiß, dass in München zahlreiche Fahrgeschäfte gleich mehrfach vertreten sind und für die ganzen großen Attraktionen, wie zum Beispiel dem Fünfer-Looping, in Haan gar kein Platz wäre.

Für die Kirmes 2008 erhielten unter anderem der "Mixer" und der "Phoenix" den Zuschlag. "Der Mixer macht seinem Namen alle Ehre", sagt Skroblies. "Das ist nur etwas für Leute mit einem starken Magen", fügt er lachend hinzu. Der "Phoenix" sei ganz neu auf dem Markt und eine Weiterentwicklung des "Scheibenwischers". Eine große Gondel sitzt auf einem leicht schrägen Arm und bewegt sich auf und ab wie ein Scheibenwischer. "Durch die Schrägstellung überschlagen sich dann irgendwann die einzelnen Gondeln entweder vorwärts oder rückwärts", erläutert Skroblies. Klarer Fall: Auch für dieses Gerät braucht man starke Nerven.

Aber es geht auch anders. Der "Hexentanz" beispielsweise sei ein Fahrgeschäft für die ganze Familie. Zu Fuß lässt sich das "Magic House" erkunden, das Grusel- und Spaßelemente biete. Empfehlen kann Skroblies auch den "Sky Glider". "Da muss man selbst treten, um nach oben zu kommen", sagt er. "Das kribbelt ein bisschen im Bauch, ist auch etwas anstrengend, aber macht riesigen Spaß." Nur ein Kettenkarussell wird in diesem Jahr nicht dabei sein.