Mettmann: Die Stadt soll sauberer werden

Klagen: Verwaltung und Politik wollen Mettmann mit vier neuen Kräften aufpolieren.

Mettmann. Die Stadt ist zu dreckig. Und das schadet dem Image der Stadt. Nicht nur auf den Wegen und Straßen in der Innenstadt, auch in den öffentlichen Grünalagen, auf Spielplätzen und in den Wohngebieten regen sich immer mehr Menschen über achtlos weggeworfene Papiertaschentücher, Getränkeverpackungen, Plastik und Zigarettenschachteln, Kippen und Hundekot auf.

Die zunehmende Verschmutzung ist eine der häufigsten Bürgerbeschwerden und Anlass zu vermehrter Kritik an der Leistungsfähigkeit des städtischen Baubetriebshofs.

Im Februar dieses Jahres hatten in einer WZ-Online-Umfrage 82,6Prozent der Beteiligten geäußert, dass Mettmann zu schmutzig ist. Doch die Mitarbeiter des Baubetriebshofs kehren am Limit, denn die Stadt hat zu wenig Straßenkehrer. Und dem Ordnungsamt, das Müllsünder mit Bußgeldern selbst fürs Wegwerfen einer Zigarettenkippe belangen könnte, fehlt das Personal.

Inzwischen hat die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet, mit dem das Erscheinungsbild Mettmanns aufpoliert werden soll. So sollen zwei Langzeitarbeitslose als Stadtteilreiniger eingestellt werden. Die Maßnahmen schlagen pro Jahr mit rund 78 000 Euro zu Buche und können über die Arge mit 50 bis 70 Prozent gefördert werden. Die Stadtteilreiniger sollen auf Fahrrädern und Anhänger in der ganzen Stadt unterwegs sein.

Bewährt hat sich der Sonntagseinsatz von zwei Mitarbeitern des Baubetriebshofs, die drei Stunden unterwegs sind, um die Überreste nach ausschweifenden Partys von zumeist Jugendlichen, wie etwa auf dem Lavalplatz (WZ vom 10. September), zu beseitigen, damit sie nicht bis Montag liegen bleiben. Außerdem will die Verwaltung das Thema Sauberkeit im Abfallkalender 2009ausführlich thematisieren. Außerdem sollen die Reinigungspläne überarbeitet werden.

Alle Bemühungen, Mettmanns Erscheinungsbild zu säubern, haben aber nur dann Sinn und Zweck, wenn es gelingt, die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. "Deshalb müssen die Maßnahmen des Baubetriebshofs durch die Ordnungsbehörde unterstützt werden", fordert Beigeordneter Reinhold Salewski (Finanzen und Wirtschaftliche Betriebe).

Mit zwei neuen Mitarbeitern (78 000 Euro pro Jahr) will die Stadt auch das Bild der ihrer Grünanlagen verbessern. Um die finanzielle Schieflage der Stadt in den Griff zu bekommen, wurden in den vergangenen Jahren viele Stellen im Baubetriebshof abgebaut. Zwar wurde im Personalbereich gespart, doch die Folgen sind für die Bürger sichtbar - und stören sie. Deshalb hat die Politik im Bauausschuss den Personalanforderungen der Verwaltung für eine saubere und somit attraktivere Stadt zugestimmt.