Haaner Kirmes: Schönes Wetter – friedliche Gäste
Malteser, DRK und Feuerwehr ziehen eine erste Bilanz.
Haan. Wer kennt schon Welschneudorf? Jene Gemeinde von fast 600 Haushalten, die mitten im Naturpark Nassau, auf halber Strecke von Montabaur nach Bad Ems liegt. Wer hätte vor allem gedacht, dass Welschneudorf in direkter Verbindung zur Haaner Kirmes steht? Dort wohnt Jürgen Helmut Hesse, der einst Sanitäter bei der Bundeswehr war. Zu seinen Untergebenen gehörte auch der Wehrpflichtige Cemal Tylan, gebürtiger Haaner und Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Seinen Westerwälder Kameraden hat er vor sieben Jahren überredet, Sanitätsdienst auf der Haaner Kirmes zu machen. So kommt es, dass Hesse nun vier Tage im Jahr bei Tylan wohnt und auf dem Volksfest im Einsatz ist. Am Montag konnten die zahlreichen Helfer eine Zwischenbilanz ziehen. Sie fiel erfreulich aus, denn das DRK verzeichnete bislang nur sechs Fahrten mit dem Krankenwagen, alle ohne Notarzt. Im Vorjahr waren es bis zu diesem Zeitpunkt doppelt so viele Fahrten gewesen, viermal musste der Arzt helfen. Eine Verbesserung wurde auch durch einen neuen Stellplatz der Sanitätszelte erreicht. Sie stehen nach wie vor hinter der Post, sind aber ein paar Meter nach hinten gewandert, wo mehr Ruhe ist. Die Anwohner haben dafür bereitwillig ihre Privatparkplätze zur Verfügung gestellt.Raphael Harlos vom DRK ist bislang zufrieden: "Die Zahl der kleineren Hilfeleistungen ist auf dem Stand vom Vorjahr." Allerdings musste auch schon ein 14-Jähriger mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Komasaufen auch in Haan? Die Sanitäter können das nicht verneinen. "Dieses Verhalten, das die Jugend hier an den Tag legt, ist nicht gut", ärgert sich der stellvertretende Leiter der Feuerwehrwache, Klaus Kappert. Auch dass die Jugendlichen mutwillig Glasflaschen zerschmissen, hat er dabei im Blick. Seine Leute übernehmen den Kirmesdienst in der Nacht, wenn die 66 Helfer des DRK und die 40 Malteser Feierabend haben. Von Samstag auf Sonntag musste der Krankenwagen dreimal zur Kirmes ausrücken. Insgesamt haben die Helfer aber vor allem viel gute Laune beobachtet.
Auch Bernd Dinow vom Malteser Hilfsdienst weiß woran das liegt: "Bei schönem Wetter sind die Leute friedlicher. Da gibt es auch weniger Rangeleien und Blessuren."