Hochdahl: „Ich bin nicht mehr krank“
Muss ein 27-jähriger Erkrather in ein psychiatrisches Krankenhaus? Er soll einen Brand in einem Wohnheim gelegt haben.
Hochdahl. Im März 2008 soll er in einem Obdachlosenwohnheim an der Gruitener Straße in Hochdahl Feuer gelegt haben - jetzt muss sich der 27-jährige Erkrather dafür vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten. Weil der Mann unter einer schizophrenen Psychose leidet, gilt er als schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass er in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen wird.
Am 6.März 2008 soll er einen Mitbewohner des Obachlosenheims nach Blättchen zum Drehen von Zigaretten gefragt haben. Als der 55-Jährige ihm die verweigert hatte, sei der Angeklagte wütend geworden und habe ihn ins Gesicht geschlagen. Er habe sich nichts weiter dabei gedacht - der 27-Jährige habe manchmal "komische Sachen" erzählt oder getan - und sei kurze Zeit später ins Bett gegangen.
Wach geworden sei er vom Brandgeruch. "Da waren Flammen an meiner Tür", beschrieb der arbeitslose Mann die Situation. Vor seiner Tür habe er eine brennende Fußmatte entdeckt und gelöscht.
Der 27 Jahre alte Angeschuldigte gab zwar zu, den Mann geschlagen zu haben, stritt die Brandstiftung jedoch ab. Eindrücklich berichtete der an einer Schizophrenie leidende Mann, dass er seit einem Unfall während seiner Dachdeckerausbildung Stimmen höre. Von Skeletten und Piraten erzählte er und dass in ihm etwas "eingebaut" sei. Jetzt sei er aber von seiner Psychose geheilt. "Ich bin nicht mehr krank. Die Stimmen sind weg."
Ob der Angeschuldigte tatsächlich das Feuer gelegt hat, muss anhand weiterer Zeugenaussagen von Polizisten und Mitbewohnern noch geklärt werden. Dann wird auch der Psychiater sein Gutachten vortragen.