Hochdahl: Sängerfest - Erst der Gesang, dann das Bier

Der MGV Hochdahl feierte im Lokschuppen auf die kulturelle Art.

Hochdahl. Ein Bollerwagen, ein Kasten Bier und eine Horde Männer: So sieht laut Klischee der klassische Vatertag aus. Doch bei einigen hat sich dieser Brauch gewandelt: Der Männergesangsverein Hochdahl setzt an dem "Feiertag" bewusst auf eine kulturelle Komponente.

Deshalb hatte der Verein am Donnerstag zum siebten Hochdahler Sängerfest in den Lokschuppen eingeladen. "Als Bursche hab ich den Vatertag noch so erlebt, wie man sich das gemeinhin vorstellt", erinnerte sich Detmar von Foerster, der erste Vorsitzende der Sänger. "Doch so wollten wir die Tradition nicht fortführen." Deshalb haben er und seine Männer sich "Kultur auf die Fahnen geschrieben", und während des Konzerts gab es im Saal keinen Ausschank.

Wie jedes Jahr hatte der MGV auch 2008 wieder einen befreundeten Chor eingeladen. "Wir achten bei der Einladung immer auf gute Qualität, denn schließlich wollen wir den Besuchern auch was bieten", unterstrich von Foerster. Und so wechselte sich der Gesangsverein bei den Heimatliedern und Evergreens mit dem Männerchor 1980 Solingen ab.

Der gute Ruf des Konzerts scheint auch in den umliegenden Städten angekommen zu sein: Wer nach einer langen Nacht in den Mai ein wenig zu spät kam, musste im Stehen den musikalischen Genüssen folgen. "Die ersten waren schon um halb zehn hier", freute sich der Vorsitzende.

Bei dem Erfolg wurde auch die Frage nach einem Eintrittsgeld laut, auf das die Sänger bisher verzichtet haben. "Das Flair eines Volksfestes soll erhalten bleiben", lehnt der von Foerster das Ansinnen jedoch ab. Stattdessen wurde für das Hospiz gesammelt. "Wir proben gegenüber", so von Foerster, "und einige unserer Sänger haben dort ihre letzten Stunden verbracht, weshalb wir wissen, wie wertvoll diese Einrichtung ist."

Nach dem musikalischen Höhepunkt, dem gemeinsamen Auftritt beider Chöre, ging das Vatertagsfeiern im Biergarten weiter, wo schon die Würstchen auf dem Grill gebräunt wurden.

Stolz präsentierte Thomas Lohoff sein Käppi, auf dem neben einem Foto mit seinen drei Söhne der Schriftzug "Der beste Vater der Welt" prangte. "Ich wurde heute Morgen mit einem Frühstück geweckt", strahlte der Langenfelder, der in Hochdahl aufgewachsen ist. "Ich freue mich auf den Vatertag und darauf, mit meinen Freunden klönen zu können", sagte Lohoff, während er den leeren Teller von sich schob und zum Bierglas griff.

Ein freier Tag wie jeder andere Feiertag war es für Heinz Lippert: "Ich hab’ zwar mit einem Sohn telefoniert, aber den Vatertag feiern wir nicht." Zusammen mit seiner Frau wollte er Freunde treffen und die Musik genießen. "Es waren sehr gute Sachen dabei", lobte er die Sänger. Was er den Rest des Tages noch vorhabe? "Da muss ich meine Frau fragen."