Im Krankenhaus haben Staubflusenkeine Bedeutung für die Hygiene
Nach der Beschwerde einer Patientin stellt das Krankenhaus Mettmann seine Standards vor.
Mettmann. Staubmäuse in der Zimmerecke sind kein Festschmaus für Keime und Bakterien. Anders formuliert: Sauberkeit ist nicht gleich Hygiene. Bernd Huckels, Geschäftsführer des Krankenhauses an der Gartenstraße in Mettmann, wird nicht müde, auf diesen nicht bestehenden Zusammenhang hinzuweisen. „Staub ist hygienisch nicht relevant.“
Nachdem eine Patientin sich an die WZ wandte, um über aus ihrer Sicht unhygienische Zustände in dem Krankenhaus zu berichten, machte Huckels der Redaktion das Angebot, über die bestehenden Richtlinien zu informieren.
Auch Menschen, die nicht im Gesundheitssystem tätig und damit Laien sind, erkennen, dass Sauberkeit kein Grund zum Meckern sein dürfte: Wollmäuse sich keine zu sehen. Was aber macht dann Hygiene in einem Krankenhaus aus?
„Patienten dürfen sich untereinander nicht anstecken“, sagt Boris Ulitzka, Fachkraft für Hygiene. Es gehe darum, feste Strukturen — vom Händewaschen bis zur Desinfektion eines OP-Bereichs — als Standards festzulegen. „Da sind wir überdurchschnittlich gut in Deutschland“, ergänzt Ute Regendörp vom Qualitätsmanagement. „Wir würden Patienten die Daten zeigen.“
Nun scheint fraglich, ob die einschätzen könnten, inwieweit die Vorgaben zur Reinigung eines OP-Saals und der Intensivstation vorbildlich sind.
Aussagekräftiger ist da schon die Auswertung von Fragebögen, die 456 der jährlich 10 000 stationären Patienten ausgefüllt haben: Danach waren zwei Prozent mit der pflegerischen Versorgung in dem 540-Mitarbeiter-Betrieb mit 250 Betten nicht einverstanden. Dafür hat Geschäftsführer Huckels eine Erklärung: „Wenn Patienten mit ihrer Krankheit unzufrieden sind, sind sie es auch mit dem Krankenhaus.“
Ihm ist wichtig, dass sein Haus 2011 komplett zertifiziert wurde. Dies garantiere das Einhalten aller Vorgaben — Hygiene inklusive. „Und die überprüft das Gesundheitsamt.“ Für die Sauberkeit steht der Reinigungstrupp gerade.