Mettmann: Grüner Daumen im Bürgerwald

Seit fünf Jahren gedeihen die Bäume, die zum 1100. Stadtgeburtstag gepflanzt wurden.

Mettmann. Mehr als 800 Mettmanner waren vor fünf Jahren zum Stadtwald gepilgert, um dort ein Bäumchen im Bürgerwald zu pflanzen. 1.100 Bäume sollten es werden - ein Baum für jedes Jahr der Mettmanner Stadtgeschichte. Die fehlenden 300 Bäume sponserte damals das Forstamt.

Seitdem wächst und gedeiht der Bürgerwald, im Winter steht die erste Durchforstungsaktion im Terminkalender von Otto Kahm. Der Leiter des Grünflächenamtes hält ein wachsames Auge auf seine Schützlinge, die die vergangenen fünf Jahre offenbar gut überstanden haben. "Es sind nur 50 oder 60 Bäume nicht angewachsen", erinnert er sich an die erfolgreiche Pflanzaktion.

Um den Bürgerwald vor hungrigem Wild zu schützen, wurde das Gelände weiträumig eingezäunt. Wurden die daumendicken Setzlinge damals im Abstand von anderthalb Metern gepflanzt, um sich gegenseitig beim Wachstum zu unterstützen, wird es nun langsam zu eng. "Vor allem die Birken und die Erlen waren schnellwüchsig. Sie sind teilweise schon sechs Meter hoch", erklärt Kahm, warum im kommenden Winter die Säge zum Einsatz kommen muss.

Woran wird man sich in hundert Jahren erinnern, wenn man an das Stadtjubiläum zurückdenkt? Mit dieser Frage hatte sich der Runde Tisch "Stadtentwicklung, Planung und Umwelt" damals bereits im Vorfeld der Feierlichkeiten beschäftigt, um auch für die kommenden Generationen einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.

Nicht nur der Bürgerwald, sondern auch das Projekt "1.100 Bäume" nahm nach umfangreicher Planungsarbeit ziemlich schnell konkrete Formen an. Denn neben den 1.100 Bäumchen im Stadtwald sollten von Bürgern und Firmen gesponserte Bäume im ganzen Stadtgebiet gepflanzt werden. "Das war eine sehr aufwändige Aktion", erinnert sich Otto Kahm.

Ausgerüstet mit Kamera und umfangreichem Kartenmaterial, wurden künftige Standorte dokumentiert und abgelichtet. Zu Einzelbäumen und kleineren Baumgruppen sollten sich "Themenwäldchen" gesellen.

Der Startschuss fiel damals mit der Anpflanzung der ersten 145 Bäume in der "Naturbad-Allee" auf dem Parkplatz des Naturfreibades, gesponsert durch den Bauverein und die Firma Paeschke. Es folgte die "Linden-Allee" in der Lindenheider Straße mit insgesamt 50 Bäumen. Dafür haben vor allem Einzelspender tief in die eigene Tasche gegriffen.

Weitere Bäume stehen an der Talstraße, in der Grünanlage Goethestraße und an weiteren Einzelstandorten im gesamten Stadtgebiet. "So wurden zusätzlich zum Bürgerwald noch mal 600 Bäume gepflanzt. Die gepflante Zahl von 1.100 haben wir leider nicht ganz erreicht. Aber dafür geht es allen Bäumen gut", versichert Otto Kahm.