Mettmann: Otfried-Preussler-Schule - Montessori-Verein investiert 10000 Euro
Erstmals gibt es für 38 Schüler zwei Montessori-Eingangsklassen.
Mettmann. "Ich hab gerade eine Sieben gemalt. Die andern Zahlen kenn’ ich auch schon", blättert Jasper (7) stolz in seinem Zahlenheft. Nebenan malen Hannah (7) und Luna (8) ein Nashorn in ihr Geschichtenbuch. In der neuen Klasse M5 steht Freiarbeit auf dem Stundenplan.
Nichts Ungewöhnliches für eine der mittlerweile fünf Montessoriklassen an der Otfried-Preußler-Schule (OPS). Dort wird seit Jahren in altersgemischten Klassen unterrichtet, allerdings gab es im Montessorizweig bislang immer nur eine Eingangsklasse.
"Diesmal war die Nachfrage so groß, dass wir eine Jahrgangsklasse und zwei Montessori-Fachklassen gebildet haben", sagt die kommissarische Schulleiterin Wilma Rohde. Schon im vergangenen Herbst war absehbar, dass die Anmeldezahlen der Erstklässler, deren Eltern sich für den Montessoriunterricht entschieden hatten, sehr hoch sein würden.
"Das hängt natürlich auch mit der Schließung der Grundschule an der Kirchendelle zusammen", sagt Wilma Rohde. Auch bei der Stadt war die Entwicklung frühzeitig bekannt, so dass alle notwendigen Schritte für eine zusätzliche Montessoriklasse eingeleitet werden konnten.
Etwa 2300 Euro hat die Verwaltung investiert, um den bisherigen Werkraum zum Klassenraum umzugestalten. "Das ist der komplette Jahresetat für die Schule", erläutert Daniela Thewes, Sachgebietsleiterin für Schule und Sport.
Um die notwendigen Materialien zur Verfügung zu stellen, hat der Montessoriverein tief in die eigene Tasche gegriffen. "Wir haben die 10000 Euro zur Beschaffung des Lehrmaterials finanziert", sagt die Vorsitzende des Vereins Dagmar Bach.
Insgesamt wurden in diesem Schuljahr 61 Erstklässler an der OPS eingeschult. Davon besuchen 38 die beiden Montessoriklassen. "Die Klasse war früher mit bis zu 30 Schülern sehr groß. Durch die zweite Fachklasse sind nun nur noch 19 Schüler in jeder Klasse", sagt Wilma Rohde. Für die zusätzliche Klasse wurde beim Land eine Lehrerstelle beantragt und auch bewilligt.
Sollte sich bei den Anmeldungen für das kommende Schuljahr ein ähnlicher Trend abzeichnen, sieht die kommissarische Schulleiterin kein Problem, erneut mit zwei Montessoriklassen zu starten.
"Wir haben genug Räume, um wieder komplett dreizügig zu werden", sagt Wilma Rhode. Auch die gerade erst gestartete Betreuung von Acht bis Eins in Trägerschaft des SKFM sei dadurch nicht gefährdet. Auch diese Gruppe hat einen Raum im Schulgebäude der OPS, während die Ogata in der Erich-Kästner-Schule untergebracht ist.