Mettmann: Polizei und Ordnungsamt gehen gemeinsam auf Streife

Sicherheit: Die Verwaltung will lärmende Jugendliche künftig stärker kontrollieren.

Mettmann. Es ist ein bekanntes Bild: Auf dem Lavalplatz sitzen Jugendliche, zwischen ihnen reihen sich leere Bierflaschen aneinander, aus den Handys dröhnt Musik. Schon lange ist das den Anwohnern ein Dorn im Auge. Sie beschweren sich über abendliche Trinkgelage vor ihrer Haustür, über die Glasscherben und den Dreck. Nun reagiert die Verwaltung.

Die CDU hat beantragt, gemeinsam mit der Kreispolizei eine Ordnungspartnerschaft einzugehen, um Brennpunkte wie den Lavalplatz, den Jubiläumsplatz sowie zahlreiche Spielplätze verstärkt zu überwachen. In der letzten Ratssitzung hat eine große Mehrheit den Antrag der CDUFraktionsvorsitzenden Ute Stöcker zugestimmt. "Es soll den Bürgern auf Dauer ein Sicherheitsgefühl vermittelt werden", benennt Stöcker das Ziel der geplanten Ordnungspartnerschaft.

Mit gemeinsamen Kontrollgängen von Polizei und Ordnungskräften könne eine "prägnante und nachhaltige Wirkung" erzielt werden. "Mit der Polizei an ihrer Seite wird den Ordnungskräften mehr Respekt entgegen gebracht", sagt Stöcker. "Ordnungskräfte müssen sich eine Menge Pöbeleien gefallen lassen, wenn sie Bußgelder verhängen. Viele gehen nicht mehr ohne Hunde auf Streife, weil es ihnen zu gefährlich geworden ist."

Auch Wachleiter Uwe Elker hält eine Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt für "absolut sinnvoll": "Wenn eine Ordnungskraft gemeinsam mit einem Polizeibeamten auf Streife geht, können viele Dinge aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben- und Kompetenzbereiche in einem Abwasch erledigt werden."

Die Polizei könne im Vergleich zu den Ordnungskräften Zwangsmittel einsetzen, während Ordnungskräfte nach dem Ordnungsbehördengesetz bestimmte Bußgelder verhängen könnten.

Die Partnerschaft führe zum einen zu einer Bündelung der unterschiedlichen Kompetenzen, zum anderen aber auch zu einer Bündelung von Ressourcen: "Es ist wesentlich sinnvoller, ein Gespann aus Polizist und Ordnungskraft einzusetzen. Sonst müssten die zwei Ordnungskräfte, die zuerst vor Ort sind, und beispielsweise einen Platzverweis verhängen, bei Komplikationen die Polizei rufen - die dann wiederum in Zwei-Mann-Stärke anrückt."

Die Stadtverwaltung möchte intern Stellen umverteilen und so sicherstellen, dass Mitarbeiter des Ordnungsdienstes künftig 40 Stunden in der Woche Zeit haben, um gemeinsam mit der Polizei auf Streife zu gehen. Gespräche mit der Polizei stehen noch aus: "Es steht fest, dass es mehr als schöne Worte braucht, um aus dem Vorhaben einen Erfolg zu machen. Es muss auch Personal dafür eingesetzt werden", betont Wachleiter Elker.

Erster Beigeordneter Dietrich Strang beteuert aber, dass man sich schnellstmöglich über den Personaleinsatz, den Zeitpunkt und den Einsatzort austauschen werde. Am 7. November sollen die ersten Weichen für die Ordnungspartnerschaft gestellt werden.