Filmvergnügen in Mettmann Weltspiegel will Weinabend etablieren

Mettmann · Poetry-Slam, Sommerkino und Kinofest: Mettmanns Kinoprogramm wird um viele Begriffe erweitert. Als besonderes Bonbon gibt es nun donnerstags um 19.30 Uhr Vino-Kino.

Ein Glas vom guten Roten darf’s beim „Vino-Kino“ auch für Kinomann Julian Rüttgers gerne sein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zwar sind die Zahlen, die Julian Rüttgers, Junior-Chef des Weltspiegels, präsentiert, noch nicht wieder auf dem Niveau der vorpandemischen Zeiten. Positiv sind sie dennoch: Knickte die Kinobranche im vergangenen Jahr um minus 35 Prozent ein, verzeichnete Mettmanns Kinomann nur ein Minus von neun Prozent. Mehr als 60 000 Besucher kamen 2022 ins Lichtspielhaus an die Düsseldorfer Straße, „wir haben wohl einiges richtig gemacht“, sagt er über das Umsatzplus von 2,3 Prozent.

Längst sind es nicht nur die vielen verschiedenen cineastischen Perlen, die ins Weltspiegel Theater locken. Die mehr als 60 000 Besucher sind einerseits Film-Fans, aber auch Poetry-Slammer und Leute, die eine der Veranstaltungen besuchten.

Und damit dieser gute Trend fortgesetzt und ausgebaut wird, haben sich Julian Rüttgers und sein Vater Thomas für 2023 einiges vorgenommen, immer auch mit einem Blick für das, was anderswo passiert.

Stichwort „Oscars“, der Goldjunge wird Sonntagnacht verliehen. Favoriten wie Steven Spielbergs Liebeserklärung ans Kino „Die Fabelmans“ oder „Banshees of Inisherin“ mit Colin Farrell haben die Rüttgers im Programm. Ebenso kommt ins Mettmanner Kino, was Julian Rüttgers bei seinen Stippvisiten auf der Filmwoche München oder der Berlinale bereits anschauen konnte, dazu zählen mutmaßliche Glanzlichter wie „Super Mario“, der ab 5. April das Dunkel des Kinosaals erhellen soll. Mit ins Rennen gehen außerdem „Asterix und Obelix“, in Frankreich „ein Renner, hier muss man mal schauen“, wie Rüttgers junior sagt.

Harrison Ford kommt als „Indiana Jones“ zurück, als Farbspektakel erobert „Barbie“ die Welt und „Mission Impossible“ wird zweiteilig stattfinden – den ersten Teil gibt es 2023, den zweiten Teil im kommenden Jahr. Neben „Wochenendrebellen“, einem Film über einen autistischen Fußball-Fan, und Heiner Lauterbach in „Enkel für Fortgeschrittene“ freut sich Julian Rüttgers auf das Nebenprogramm, das er für Cineasten organisiert.

Jeden dritten Donnerstag
im Monat soll es Wein geben

Ganz neu ist der Vino-Abend, „den soll es jeden dritten Donnerstag im Monat geben“, Startschuss ist im April um 19.30 Uhr. 20 Euro kosten dann Weinverkostung nebst Film, der Rest ist noch Geheimnis. „Im großen Saal wird es Stehtische, Weine, Wasser plus kleine Happen geben“, in die Welt des Weines führt ein lokaler Kenner – per Handschlag sei man sich einig, die finale Unterschrift unter den Vertrag kommt hoffentlich bald.

In trockenen Tüchern ist für dieses Jahr das Mondscheinkino unterm Sternenhimmel: Am 4. und 5. August werden Julian und Thomas Rüttgers zusammen mit Margarete Papenhoff und der Verwaltung Mettmanns das Open Air-Kino auf dem Marktplatz anbieten. Gezeigt werden „Der Nachname“ sowie „Der Gesang der Flusskrebse“ und was die Karten kosten, ist derzeit in der finalen Abstimmung. Ebenso wie das Bestuhlungskonzept – wahrscheinlich bleibt es so, wie es früher war: Die Gäste bringen sich Klappstühle, Gummiboote, transportable Sofas oder Kisten mit. In der Vergangenheit war das immer ein großer Spaß.

Freiluftkino gibt es auch in Monheim, nämlich in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein. Zehn Tage lang wird dann die „traumhafte Location inmitten von Bäumen“, vom 11. bis 20. August, zum Freiluftkinosaal.

Am 9. und 10. September kosten dann alle Kinokarten nur fünf Euro – denn es ist „Kinofest“. Und ganz nebenbei bauen die Rüttgers noch in Ratingen das Kino um. Mit den Filmen „Arielle“ und „Elemente“ soll „Ende Mai Eröffnung“ sein. Die war eigentlich für den vergangenen November angedacht, eine „komplette Kernsanierung mit einem neuen Brandschutzkonzept“ brauche aber ihre Zeit, der „komplett behindertengerechte Zugang in neue Säle“ der nun entsteht, entschädigt das Kinopublikum Ratingen dann für die Wartezeit.