„Pippi ist witzig, aber zu frech“

Alle 246 Schüler der Regenbogenschule haben das Lindgren-Stück einstudiert. Zur Premiere war die Sporthalle in Unterfeldhaus bis auf den letzten Stuhl gefüllt.

<strong>Erkrath. Rote Zöpfe, Ringelsocken, ein Affe und ein Pferd - jedes Kind kennt sie: Pippi Langstrumpf. Am Wochenende hat sie ihre Villa Kunterbunt verlassen und war bis gestern zu Besuch in der Regenbogenschule Erkrath. Alle 246 Kinder der Gemeinschaftsgrundschule haben in den letzten drei Wochen im Rahmen eines Theaterprojekts Lieder, Texte und Tänze einstudiert, Requisiten und Kostüme gestaltet. Mit Unterstützung ihrer Eltern und Lehrer haben die Grundschüler ein ganzes Theaterstück auf die Beine gestellt.

Theaterprojekt gehört zum festen Programm der Schule

Seit 1995 findet jedes Jahr eine Theateraufführung aller Kinder der Regenbogenschule statt - diesmal Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf". Denn: "Theaterspielen trägt zur Entwicklung der Persönlichkeit erheblich bei", erklärt Schulleiterin Christina Willert. Außerdem werde dadurch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Zur Premiere war die Sporthalle in Unterfeldhaus bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Eltern, Geschwister und Lehrer sehen zu, wie Pippi Langstrumpf zwei Einbrecher in die Flucht schlägt, in der Schule von Tommi und Annika für Chaos sorgt, kiloweise Bonbons verteilt und schließlich ohne Anstrengung den stärksten Mann der Welt besiegt. Aber Pippi hat nicht nur Unsinn im Kopf. "Man kann alles erreichen, wenn man nur will", sagt sie energisch, und ihre roten Zöpfe wippen dabei.

Die 90 Minuten gehen wie im Flug vorbei, und auch den jungen Schauspielern ist die Freude an der Aufführung in die Gesichter geschrieben. "Das war nicht schwer, das hat total viel Spaß gemacht", erzählt Lucy, eine der Pippi-Darstellerinnen. Selbst wie Pippi Langstrumpf sein will die Neunjährige dann aber lieber doch nicht: "Pippi ist witzig, aber manchmal zu frech", findet sie.

Auch die anderen jungen Darstellerinnen des rothaarigen Frechdachses sehen Astrid Lindgrens berühmte Figur mit gemischten Gefühlen. "Pippi ist nicht nur stark und frech, sie hat auch immer das letzte Wort bei den Erwachsenen", sagt Stephanie (9). "Das würde ich mich selbst nicht trauen."

Als Pippi zum Schluss ihr Pferd "Kleiner Onkel" von der Bühne trägt und sich zusammen mit Tommi, Annika und all den anderen verbeugt, werden die Kinder mit begeistertem Applaus belohnt.