Projekt: Seemonster erobern Hochdahl
Das Stellarium zeigt ein neues Programm mit aufregendem Inhalt in spektakulärer Qualität.
Hochdahl. Könnten die Sterne auf die Erde herabblicken, würden sie den Planeten so sehen, wie er vor 80 Millionen Jahren aussah. "Denn so lange braucht das Licht von den Sternen bis zu uns", erklärt Natasja Brughmans, Geologin und Dozentin an der Sternwarte Neanderhöhe.
Wer viele Millionen Jahre zurückdenkt, hat vor allem Dinosaurier vor Augen, die sich auf dem Land bewegen und sich entweder von Pflanzen ernähren oder aber mit furchteinflößenden Gebissen kleinere Tiere reißen.
Europa und Nordamerika sind zu dieser Zeit kaum wiederzuerkennen: Europa stellt sich als Insel-Landschaft dar; Nordamerika ist durch ein Meer in zwei längliche Teile gespalten. Diese Gewässer wurden bevölkert von den "Seemonstern - Urgiganten der Meere".
So lautet der Titel der neuen Dokumentation von National Geographic, die ab Samstag im Planetarium im Bürgerhaus zu sehen ist. "Diese Seemonster standen den Landbewohnern in Gefräßigkeit und Brutalität in nichts nach", versichert Brughmans. Die Zuschauer werden potenzielle Zweifel an dieser Aussage schnell ablegen, haben sie erst einmal in einem der 55 Sessel im Vorführraum Platz genommen.
Durch die kuppelförmige Leinwand fühlt sich der Zuschauer nicht als solcher, sondern weicht unwillkürlich zurück, wenn der delfingroße Dolichorhychops scheinbar nur knapp an ihm vorbeischwimmt. Der Styxosaurus beeindruckt nicht weniger: Er bringt es auf elf Meter Körperlänge - allein der Hals zählt sechs Meter.
"Der Film zeigt nicht nur Tiere aus der Urzeit. Es ist auch eine Uraufführung, ein Experiment", erzählt Hendrik Foth, zweiter Vorsitzender der Sternwarte. "Das ist die erste Vorführung, bei der nicht die Astronomie, sondern die Naturwissenschaft im Mittelpunkt steht. Beides hängt jedoch sehr eng mit der Astronomie zusammen", erklärt er.
Der Film wurde bereits im Imax-Kino in 3D gezeigt. "Wir empfehlen den Film ab zehn Jahren. Für jüngere Kinder sind zuviele wissenschaftliche Informationen enthalten", rät Natasja Brughmans.
Im Herbst stehen weitere Premieren an: "Ice Worlds" und "Sterne - Geschwister der Sonne". Letzterer läuft gerade in den USA an. "Wir haben ihn selbst übersetzt", sagt Foth. Für Grundschulkinder empfiehlt er die "Sternenreisen im Stellarium", eine interaktive Veranstaltung, bei dem neugierige Fragen der jungen Besucher ausdrücklich erwünscht sind.