Georg Mantyk: Ein Leben für den Triathlon
Georg Mantyk hat seinen Beruf bei der Rheinbahn aufgegeben, um Athleten zu trainieren und Dreikämpfe zu organisieren.
Ratingen. Am 9. September steigt in Ratingen der vierte Ratinger Triathlon. Mit schon fast 900 Anmeldungen wird dies wieder ein Sportereignis der Superlative. Auch die Qualität des Events hat sich inzwischen herumgesprochen, so dass ein beachtliches Feld an Topathleten in der Dumeklemmerstadt an den Start gehen wird.
Verantwortlich für die Organisation und Urheber dieses guten Rufes ist der Ratinger Georg Mantyk. Der hauptberufliche Triathlon-Trainer und -Organisator hat schon gut 20 Triathlons auf die Beine gestellt und ist selbst knapp 30 Mal in der Langdistanz gestartet. Über 100 Marathons hat er in seiner sportlichen Laufbahn absolviert.
Dabei sah es zunächst gar nicht so aus, als würde sein beruflicher Weg ihn in die Sportorganisation führen. Mantyk: „Mein Vater war selbstständiger Stuckateur, da war es für mich logisch, nach Abschluss der Hauptschule auch eine Lehre als Stuckateur zu beginnen. Nach dem Gipsen kommt das Malen, also machte ich auch noch eine Malerausbildung in einem Ratinger Betrieb.“
Doch nach den Ausbildungen und der Bundeswehrzeit wollte sich keine Arbeitsstelle finden lassen. Mantyk: „Zu der Zeit habe ich im Schwimmbadpavillon gejobbt. Dort lernte ich jemanden kennen, der bei der Rheinbahn arbeitete — und der sprach mich an, dass sie noch Leute suchen.“ Die Rheinbahn wollte ihn, Georg Mantyk ließ sich zum Straßenbahnfahrer ausbilden, machte hinterher noch den Bus- und U-Bahn Führerschein. Über 20 Jahre arbeitete er in diesem Beruf.
In dieser Zeit begann er mit dem Kartfahren. „Und das war dann auch meine Tür zum Triathlon“, erzählt er. „Ich war als Kind in der DLRG bei Schwimmwettkämpfen aktiv, habe zu Schulzeiten an Radrennen teilgenommen. Nun suchte ich eine Möglichkeit, meine Fitness fürs Kartfahren zu steigern. Im Studio sprach mich jemand darauf an, dass mir nur noch das Laufen fehlt, und ich könnte für den Triathlon trainieren.“ Mantyk lacht. „Ich wusste am Anfang gar nicht, was das ist, und habe nachgefragt: ,Ich denke, die fahren Ski?’“
So begann er 1989 mit dem Training und lief 1991 seinen ersten Triathlon. „Und so kam eins zum anderen“, erzählt er weiter. „2000 machte ich meinen Trainerschein und begann, mich in der Jugendarbeit des TUS Breitscheid zu engagieren. Irgendwann stellte ich den ersten Lintorfer Schülertriathlon auf die Beine — der wurde ein voller Erfolg.“ Mantyk wird zum Landeshonorartrainer für NRW berufen und trainiert gemeinsam mit Kollegen die Kaderathleten.
„Irgendwann sprachen mich dann die Organisatoren vom Sauerland Triathlon an und holten mich für die Planung ins Boot“, erinnert er sich. Es folgen weitere Organisationen von großen Laufevents im In- und Ausland. Vor sechs Jahren gründete er seine eigene Firma: „Leichter Laufen“. Bei der Rheinbahn ging er auf Teilzeit, der Triathlon nahm mehr Zeit in seinem Leben ein. „Irgendwann wurde mir bewusst, dass die Situation so, wie sie war — auf der einen Seite der Sport, auf der anderen Seite der Schichtdienst — auf Dauer nicht tragbar ist. Mit der Unterstützung meiner Frau wagte ich den Schritt in die komplette Selbstständigkeit.“
Seit vier Jahren ist Mantyk nun ausschließlich als Trainer und Organisator unterwegs — und glücklich mit der Situation. „Klar, ich werde es nicht schaffen, mich selbst mal für den Ironman auf Hawaii zu qualifizieren, dazu habe ich zu wenig Zeit fürs eigene Training“, sagt er. „Aber meine Bestimmung ist es, Trainer zu sein, nicht Athlet.“ Denn so kann er sein Wissen und seine Begeisterung an andere weitergeben. Und sicherlich werden einige seiner Schüler auch beim diesjährigen Ratinger Triathlon wieder ganz vorne mitlaufen.