Grünes Licht für Markt 17-20

Der Essener Investor Gunnar Marx wird die Häuserzeile am Marktplatz entwickeln. Sein Konzept überzeugte mehr als das seines Mitbewerbers.

Ratingen. Am Ende gaben wohl die größere Flexibilität, das durchdachtere Konzept und die besseren Konditionen den Ausschlag: Die Essener Firma Marx City Investor hat den Zuschlag zur Projektentwicklung des Häuserkomplexes Markt 17-20 bekommen.

Das entschied der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung. Der Mitbewerber war eine Investorengruppe um die niederländische Van-Deursen-Group, die gerade das alte Kaufhaus Aufterbeck abreißt und das neue „Stadttor“ errichtet.

Geschäfte mit bekannten Modemarken, hochwertiges Wohnen in bester Citylage und die perfekte Eingliederung in das kleinteilige Stadtbild am Marktplatz nennt der Investor als Pluspunkte seines Konzeptes. Wie die WZ bereits im Februar exklusiv berichtet hatte, sollen Esprit, Betty Barclay, Hunkemöller und Gerry Weber als Mieter großes Interesse an dem Objekt bekundet haben.

Ein Hemmschuh bei der Entwicklung eines jeden Konzeptes war bisher der Umstand, dass die Commerzbank (früher Dresdner Bank) im ehemaligen Hotel Altenkamp einen bis Ende 2016 laufenden Mietvertrag hat — mit Option auf Verlängerung um fünf Jahre. Marx konnte mit seinem Konzept punkten, das eine Gesamt- und eine Teillösung beinhaltet — je nachdem, wann die Häuser zur Verfügung stehen.

Bei einer schrittweisen Bebauung würde das Gebäude Markt 17/18 bis zum Ende des Mietvertrages der Commerzbank unverändert bestehen bleiben und erst im zweiten Abschnitt neu bebaut.

Dem Abriss und Neubau der Gebäude Markt 19/20 steht nichts entgegen. Investor Gunnar Marx geht fest davon aus, mit der Commerzbank, die auch seine Hausbank ist, eine einvernehmliche Regelung zu finden. Das Geldinstitut werde mit knapp 900 Quadratmetern schließlich Hauptmieter in dem neuen Häuserensemble sein. „Natürlich ziehen wir und auch die Stadt die Gesamtlösung vor“, sagte Marx.

Beide Konzepte sehen neben Ladenflächen auch großzügige (Miet-)Wohnungen im Dachgeschoss vor, die zum Teil über einen innen liegenden Dachgarten erschlossen werden und über einen Aufzug direkt mit der Tiefgarage im Untergeschoss verbunden sind.

In Absprache mit der Stadt soll die ursprüngliche Stellplatzzahl (19) fast verdoppelt und die Tiefgarage auch öffentlich werden. Kurios: Die ersten Interessenten für die Wohnungen hätten bei ihm bereits angerufen, sagte Gunnar Marx schmunzelnd.

Bei der Gesamtlösung wäre folgende Aufteilung denkbar: Im Gebäude 17/18 wäre im Erdgeschoss Platz für Gerry Weber und Esprit, das auch den größten Teil des Obergeschosses in Beschlag nehmen würde. Im Haus 19/20 wären im Parterre Betty Barclay und die Commerzbank untergebracht, die auch den kompletten ersten Stock des Gebäudes nutzen möchte. Bei der Teillösung wären in Haus 19/20 im Erdgeschoss Gerry Weber und Betty Barclay, im Obergeschoss Wohnungen und Nebenräume.

Der Essener Investor hat nach eigenen Angaben bereits eine sechsstellige Summe in Planungskosten gesteckt und ist seit zehn Jahren mit dem Projekt zugange. Nach dem Zuschlag hat Marx schon die ersten Termine und Gespräche eingefädelt.

Wenn alles glatt geht, könnte das Projekt sehr schnell realisiert werden. „In einer solchen Lage zu bauen, ist sehr teuer. Deshalb muss es auch schnell gehen.“ Einen möglichen Starttermin konnte er aber nicht nennen.