Jugendrat prüft Polit-Profis

Die harte Diskussionsrunde mit den jeweiligen Landtagskandidaten wird erstmals vor großem Publikum geführt. Bis zu 2500 Besucher werden an der Veranstaltung teilnehmen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Von diesem Gremium können sich viele Polit-Profis eine Scheibe abschneiden: Mit bislang 13 Tagesordnungspunkten übertrifft die nächste Sitzung des Jugendrates der Stadt Ratingen so manchen Bezirksausschuss. Die Themen reichen dabei von der „generationengerechten Stadtgestaltung“ über die Unterstützung der Tour de France-Etappe bis hin zu den Pensionsrückstellungen der Stadt Ratingen. Momentan laufen beim Jugendrat die Vorbereitungen für die Altweiber-Partys.

Die Landtagswahl steht ganz oben auf der Liste: Erstmals werden die Kandidaten nicht mehr im Jugendzentrum LUX „gegrillt“, sondern vor größerem Publikum in der Stadthalle. Der „Polit-Battle“ wird vom Jugendrat seit vielen Jahren veranstaltet und gilt bei Poltitikern wegen der Schärfe der Fragen und der Unerbittlichkeit der Moderatoren als wichtiger Meilenstein im Bereich der Jungwähler.

Christian Pannes, Moderator

Jugendrat-Geschäftsführer Michael Hansmeier berichtet stolz, dass die 26 Mitglieder mit Alter von 14 bis 19 Jahren in diesem Jahr unter anderem die Berufsschule mit im Boot haben.

Etwa 500 Schüler werden am 26. April, 11 bis 12.45 Uhr, im Rahmen des normalen Unterrichtes an der Diskussionsrunde teilnehmen. Schulleiterin Heidi Abbenhaus war von der Idee sofort begeistert: Man könne froh sein, dass der Jugendrat eine solche Veranstaltung organisiere, um Erstwählern die Bedeutung der Wahl zu erklären. Aber auch andere Schulen sind eingeladen. Das LUX-Team wird die Aktion filmisch vorbereiten und dokumentieren. Unter anderem werden Blitzinterviews mit den Kandidaten geführt und bei der Diskussionsrunde gezeigt. Christian Pannes moderiert. Die Entscheidung fiel gestern. Pannes: „Das wird ein tolle Sache. Ich freue mich tierisch drauf.“ Alexander Seidl und Philippe Todt sind Co-Moderatoren.

Inzwischen können sich viele Dumeklemmer kaum noch an die Massenbesäufnisse der Jugend an Altweiber erinnern. Jugendamt, Jugendrat, Polizei und Ordnungsdienste übernahmen vor etlichen Jahren die Verantwortung, boten Programm und viel Sicherheit: Seitdem laufen die Partys viel gesitteter ab. Hansmeier verweist auf die Zahlen: „Die Einsätze der Rettungsdienste haben kontinuierlich abgenommen.“ Von 12 bis 13 Uhr ist Party auf dem Markt, ab 14.11 Uhr dann (für die eher Jüngeren) Fete in der Stadthalle. Erwartet werden wieder 2500 beziehungsweise 1300 Personen. Angesichts der Steuereinnahmen will sich der Jugendrat nun auch um die Verwendung kümmern, sei es als Rückstellungen für die Pensionskasse oder für wichtige Projekte. Dazu will man sich fachlichen Rat holen.

Einen Getränkewagen betreibt der Jugendrat zur Radrenn-Etappe vor der Stadthalle. Und: René Wendeler hat die Geschichte des vergessenen Hermann-Löns-Denkmals in Tiefenbroich recherchiert — mit interessanten Ergebnissen. Der Jugendrat tagt am kommenden Montag, 20. Februar, 17 Uhr, im Angersaal der Stadthalle.