Stadt hinkt bei der Sanierung vieler Straßen hinterher
Tiefbauamt räumt Verzögerungen ein. Arbeiten fürs kommende Jahr sind vergeben worden. Zwölf Strecken werden dann saniert.
Ratingen. Schlaglöcher, Risse im Asphalt, abgesenkte Fahrbahndecken — für Autofahrer ist das alles andere als schön. „Zügiges Fahren ist dann kaum möglich. Und immer wieder abzubremsen, nur damit dem Auto nichts passiert, ist nervig und auch gefährlich für die anderen“, sagt Wolfgang Zuchas.
Damit Autofahrer wie er sich nicht zu oft über nicht sanierte Straßen aufregen müssen, macht die CDU nun in der Sache Druck. Ihr geht die Sanierung der Fahrbahnen in der Stadt viel zu langsam. Deshalb hat die Union ihrem Unmut in einem Brief an Bürgermeister Harald Birkenkamp Luft gemacht.
Daraus geht hervor, dass die Stadt in diesem Jahr Straßen saniert hat, die wohl schon 2011 hätten erneuert werden müssen. Und es wurden Straßen gar nicht saniert, die es dringend nötig gehabt hätten. Die Schäden am innersten Ring Turm-, Grütstraße und Kirchgasse seien nicht vor dem Winter beseitigt worden.
Die CDU kritisiert auch, dass die Stadt im Dezember Sanierungen an Firmen vergeben habe. „Das ist vor dem Hintergrund des beginnenden Winters geradezu grotesk, weil dann temperaturbedingt keine Teerarbeiten erledigt werden können“, sagt Fraktionsvize Stefan Heins.
In der zuständigen Abteilung für Straßenunterhaltung wollen die Verantwortlichen die Kritik der Union nicht stehen lassen. „Wir sanieren grundsätzlich jedes Jahr Straßen, und das kontinuierlich“, sagt Fabian Böttcher, Technischer Angestellter. Dies bestätigt sein Kollege Franz Effertz. „Wir haben von 2009 bis 2013 51 Straßen saniert“, sagt er. Fürs kommende Jahr wurden bis jetzt Arbeiten an zwölf Standorten im Stadtgebiet vergeben (siehe Infokasten).
Sie beide und Abteilungsleiter Herbert Joßen dementieren aber auch nicht, dass es zu Verzögerungen gekommen ist. „Welche Straße wann, wie und von wem saniert wird, ist nicht immer einfach zu sagen. Vieles müsste koordiniert und abgestimmt werden“, sagt Joßen. So sei bei einer Straßensanierung auch immer zu klären, ob Leitungen dort verlegt sind. Dann müssten auch die Stadtwerke beteiligt werden, erklärt Effertz.
„Und wir können nicht alles auf einmal sanieren. Oft muss auch geschaut werden, was geht, ohne die Verkehrswege all zu stark zu behindern“, sagt Böttcher. So ist vorgesehen, dieses Jahr die Tiefenbroicher Straße zu sanieren. Dies ginge aber nicht zeitgleich mit der geplanten Erneuerung des Kreisverkehrs in Breitscheid an der Kölner Straße.
Die Kritik, dass die Stadt im Januar Straßen saniert, weist Böttcher zurück. „Wir haben nicht vor, jetzt mit den Arbeiten anzufangen, weil das keinen Sinn hat. Aber wir müssen alles schon vorbereiten: Schreiben an die Anwohner verschicken, mit der Rheinbahn sprechen, falls Linien betroffen sind, und Genehmigungen einholen.“