Der Gasversorger heizt mit Holz
Neue Anlage wird mit Holzschnitzeln günstiger betrieben.
Ratingen. Sparen und die Umwelt schonen - diese zwei Gründe waren für die Stadtwerke ausschlaggebend, künftig die Hauptgebäude, das Magazin und die Werkstätten mit Holz zu beheizen.
350.000 Euro hat man an der Sandstraße in eine Holzhackschnitzelanlage investiert, die nicht nur heizt, sondern auch für Warmwasser sorgt. "Die alten Gas betriebenen Heizanlagen waren kaputt und mussten ausgetauscht werden", erklärt Stadtwerkechef Friedrich Schnadt.
Warum nicht wieder eine Gasheizung? Da der Preis für Holz deutlich geringer als der Gaspreis ist, rechnen sich die höheren Investitionen. 30 bis 40 Prozent weniger als Gas kostet das nachwachsende Heizmaterial. Die Außerdem sei das ein Beitrag zum Umweltschutz, denn die Anlage hat eine ausgeglichene CO2-Bilanz", so Schnadt.
Sie spart im Jahr 100.000 Kilo des schädlichen Treibhausgases ein.
Bei der neuen Anlage handelt es sich aber auch um ein Pilotprojekt. "Wir sind in Ratingen Vorreiter und sammeln erste Erfahrungen", sagt Prokurist Hans-Horst Sprenger. Momentan laufen auch Untersuchungen, um eventuell im Allwetterbad in Lintorf eine zweite Holzhackschnitzelanlage zu bauen.
Noch gibt es allerdings Probleme mit der Technik und den Rohren. Mit den gesammelten Erfahrungen möchte man den Kunden eine Alternative zu Gas- oder Ölheizungen bieten. Gerade für mittlere Unternehmen könne das eine reizvolle Sache sein.
Etwa 380 Tonnen Stammholz verbrennt die Holzhackschnitzelanlage im Jahr und produziert dabei 1.050 Megawattstunden Wärme und Warmwasser. Das Holz stammt überwiegend aus dem Bergischen Land. "Ab nächstem Jahr wollen wir auch Holz aus unseren eigenen Liegenschaften nutzen", erklärt Sprenger.
Neben Grundstücken in Homberg haben die Stadtwerke auch Liegenschaften an der Broichhofstraße in West. Und an das Holz aus diesen Liegenschaften gibt es einige Ansprüche. Höchstens 30 Prozent Wasseranteil darf es noch haben, muss mindestens ein Jahr liegen und darf auch kein Rindenholz sein. "Das würde sonst die Anlage schädigen", so Sprenger.