Dumeklemmer – was ist das ?
Umfrage: Die Umbenennung der Ratinger Stadthalle sorgt bei den meisten Bürgern für Unverständnis.
Ratingen. Für Heinz Hülshoff war der Dienstagnachmittag eine Geduldsprobe. Über eine Stunde tagte der Hauptausschuss in seiner nichtöffentlichen Sitzung, danach war klar: Die Stadthalle heißt von nun an Dumeklemmerhalle - Stadthalle Ratingen. Für Hülshoff bedeutet der Beschluss Planungssicherheit, er kann mit seiner Arbeit an der Stadthalle jetzt richtig loslegen, bis zur Eröffnung im September ist noch viel zu tun.
Doch nicht nur die Politiker taten sich schwer mit dem Zungenbrecher, der die Stadthalle nun schmückt. Auch die Ratinger Bürger haben so ihre Probleme mit dem neuen Namen. In einer Umfrage in der Fußgängerzone reagierten die meisten Passanten verwundert bis ablehnend auf die neue Dumeklemmerhalle.
"Das hätte doch so bleiben können, wieso musste das geändert werden?", fragte Sabine Wendruth, fügt aber auch hinzu: "Auf der anderen Seite macht das ja Sinn, wenn Heinz Hülshoff das übernimmt. Er hat die Dumeklemmer ja schließlich bekannt gemacht."
Auch Siegfried Reuter steht der Änderung des Namens sehr kritisch gegenüber: "Selbst in Ratingen kennen doch 80 Prozent der Leute die Dumeklemmer-Sage nicht. Wie soll dann jemand von auswärts wissen, was gemeint ist?"
Die Umbenennung des großen Saals in Suitbertus-Saal und des kleinen in Anger-Saal findet Siegfried Reuter dagegen gut. "Das macht Sinn und vielleicht hätte man im Zusammenhang mit dem Dumeklemmer die Terrasse umbenennen können", meint er. Hauptsache für ihn ist sowieso, dass sich die Gastronomie verbessert. "Der Name ist doch egal." Dem kann auch Elisabeth Milzer nur zustimmen.
Ganz anders sieht das Michael Langner. "Natürlich kennen Leute von auswärts nicht die Dumeklemmer-Sage, aber darum geht es doch gar nicht. Das braucht ein paar Jahre und dann haben sich die Leute dran gewöhnt, und gut ist." Die Ratinger Stadthalle sei schließlich kein internationales Kongresszentrum.
"Wir können uns ruhig ein bisschen was eigenes leisten, das machen andere Städte schließlich auch." Es sei typisch für Ratingen, dass immer, wenn etwas Neues kommt, alle erst einmal abwehren und alles tot geredet wird. "So kommt man doch nicht voran!"