Ehepaar übernimmt Regentschaft
Steffi und Frank Lenz sind das neue Prinzenpaar. Am Wochenende haben sie ihr närrisches Amt aufgenommen.
Velbert. „Es gibt Termine für einen Karnevalsprinzen, die sind weniger schön, dieser gehört dazu“, räumte Thorsten I ein. Für Thorsten Spiller und seiner Prinzessin Birgit Geister-Weise endete die Regentschaft. „Wir hatten eine tolle Zeit und wir sind glücklich, dass wir an ein neues Prinzenpaar unsere Macht übergeben dürfen.“ Zum zweiten Mal wurde in der Gastronomie des Sportzentrums die Inthronisation der närrischen Tollitäten vorgenommen.
Marco Krümmel, Präsident des Festausschusses Velberter Karneval, freut sich, dass mit Steffi und Frank Lenz nach langer Zeit mal wieder ein Ehepaar die närrische Regentschaft übernimmt. Beide sind im Velberter Brauchtum keine Unbekannten: Frank II gehörte im vergangenen Jahr zur Prinzenbegleitung und gab mit dem Hammer auf dem Amboss den tanzenden Tollitäten den Takt vor. Bei den Highland Games ist „Boller“ der Mann, der die Bäumstämme schmeißt. Der „Birther Jung“ und bekennender Gladbach-Fan kam durch das Hobby seiner Ehefrau zum Karneval. Steffi tanzt leidenschaftlich gerne und ist seit zehn Jahren bei der KG Großen Velberter aktiv. „2008 begleitete ich als Hofdame die Prinzessin. Ich habe es von der ersten Klofrau zur Prinzessin gebracht“, beschreibt sie ihre steile jecke Karriere.
Beide wollen mehr Jugendliche in den Karneval einbeziehen und gehen mit gutem Beispiel voran. So gehört die Prinzessinnentochter Jaqueline Liedtke zum Hofstaat. Im Gefolge befindet sich Tanzmariechen Kathi Hochmuth. Die 17-jährige hatte bereits als Hoppeditz die fünfte Jahreszeit eröffnet. Zu den ersten Amtshandlungen von frisch inthronisierten Tollitäten gehört die Verkündung der elf Gebote. Frank II und Steffi I verfügen, dass bis Aschermittwoch alle Politessen frei haben und sie stattdessen am ZOB mit der Sammelbüchse in der Hand stehen, um Gelder für die künftigen Prinzenpaare zu sammeln. Sonn- und Feiertags ist ab 20 Uhr der Strom auszuschalten, damit die Velberter für den karnevalistischen Nachwuchs sorgen. Das Bürgerhaus Langenberg soll elf Jahre lang kostenlos für närrische Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Ins Hardenberger Schloss zieht ein bergisches Karnevalsmuseum, „weil die Stadtoberen sich nicht auf eine Nutzung einigen können“. Der Bürgermeister hat sein historisches Wohnmobil einen Tag lang dem Prinzenpaar zur Verfügung zu stellen, selbstverständlich mit Proviant befüllt.
Bevor die Großen in Amt und Würden gesetzt wurden, hatten die Kleinen ihren Auftritt. „Das war die schönste Zeit meines Lebens“,schwärmt die scheidende Kinderprinzessin Joana I. Präsident Marco Krümmel wünscht sich, sie in zehn oder 20 Jahren als Prinzessin wieder sehen zu können und stellt die neuen Kindertollitäten vor. Lia I hat den Karneval in die Wiege gelegt bekommen, ihre Mutter Nicole Zander regierte vor einigen Jahren die Narren. Auf der Suche nach einem passenden Prinzen hat sie einfach Jamari gefragt, der mit ihr in die Dino-Klasse der Grundschule Birth geht.
