Forensik: Votum „in diesem Jahr“

Land wartet auf Umsiedlungsplan der Bergischen Diakonie.

Wülfrath. Am Donnerstag hat das NRW-Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter bekanntgegeben, dass für die Landgerichtsbezirke Dortmund und Essen Standortentscheidungen getroffen wurden. In Haltern und Lünen sollen forensische Kliniken für jeweils 150 psychisch kranke und suchtkranke Straftäter errichtet werden.

Und im Landgerichtsbezirk Wuppertal? Dort hat bekanntlich unter anderem die Bergische Diakonie Aprath ihr Areal am Oberdüsseler Weg dem Land für eine Klinik angeboten. „Wir wollen aber noch in diesem Jahr den Standort bekanntgeben“, sagt der Pressesprecher des NRW-Gesundheitsministeriums, Christoph Meinerz, zur WZ, und schränkt sofort ein: „Wir sind aber auch von Dingen abhängig, die wir nicht beeinflussen können.“ Schließlich müsse am Ende eine Entscheidung stehen, die vor Gericht Bestand habe. Da seien eine Reihe von Aspekten zu prüfen — „und das nicht nur von unserer Seite“.

Ein Grund, warum es laut Meinerz hakt, ist bei der Bergischen Diakonie zu suchen. „Eine Realisierung einer forensischen Klinik auf dem Gelände der Bergischen Diakonie ist nur dann möglich, wenn einige Einrichtungen umgesiedelt werden. Und da hat die Diakonie noch keinen Abschluss“, sagt Meinerz. Darauf müsse auch das Land bei seinen weiteren Prüfungen warten.

Pfarrer Jörg Hohlweger, BDA-Vorstand, bestätigt die Aussage des Ministeriumssprechers. „Das ist ja nicht neu, dass wir unsere Kinder- und Jugendeinrichtungen für den Fall, dass die Forensik kommt, umsiedeln wollen und müssen. Und wir wollen in Wülfrath bleiben.“ Entsprechende Gespräche und Verhandlungen würden laufen. „Aber da sind einige sachliche Fragen nicht beantwortet — inhaltlich und finanziell.“ Man stehe aber vor einem Abschluss. Hohlweger: „Wenn das Land in diesem Jahr noch entscheiden möchte, soll es an uns nicht scheitern.“ TTR