Großprojekt: Entsteht in Velbert ein Freizeitpark?

Die Stadt will ein 60-Hektar-Areal am Industriegebiet Röbbeck vermarkten – und hofft auf einen großen Sport- und Freizeitpark, der Besucher aus ganz NRW anlockt.

Velbert. "Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können", sagt Wilfried Löbbert, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, über ein Gebiet am Stadtrand, das jetzt vermarktet werden soll. Es ist 60 Hektar (600.000 Quadratmeter) groß und liegt zwischen Rottberg und dem Industriegebiet Röbbeck. Und wo jetzt nur größtenteils hügelige Waldfläche zu finden ist, könnte - nach den Vorstellungen der Stadt - bald ein großer Sport- und Freizeitpark entstehen.

"Eigentum in dieser Größe ist eine Besonderheit", sagt Löbbert. Tatsächlich bewegen sich 60Hektar in einer Größenordnung, die bekannte Freizeitparks wie den "Movie Park" in Bottrop-Kirchhellen (etwa 45 Hektar) übertrifft. "Und dann haben wir eine tolle Lage mitten im Großraum Rhein-Ruhr", so Löbbert, "mit einem großen Einzugsgebiet und Anschluss an die A44."

Was genau auf der Fläche entstehen soll - beispielsweise Sportplätze, ein Naturpark oder Achterbahnen und Fahrgeschäfte -, ist noch unklar. "Im Prinzip sind wir da offen", sagt Löbbert. Die Vorstellungen der Stadt gehen aber offenbar in Richtung "Sport in totaler Vielfalt", wie Löbbert erzählt:

"Trendsportarten, Wellness, Verbindung mit der Natur - das wäre reizvoll." Wichtig sei, dass das Konzept familienfreundlich gestaltet werde und auch Mehrfachbesucher anlocke. "Wir wären auch offen für eine Gestaltung durch mehrere Bauherren", so Bürgermeister Stefan Freitag.

Im Regionalplan ist die Fläche laut Stadt mittlerweile als "allgemeiner Siedlungsbereich für Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen" eingetragen. Was nicht überall auf Zustimmung gestoßen ist: "Die Essener waren nicht begeistert und befürchten ein zu hohes Verkehrsaufkommen", sagt Löbbert. "Aber die Essener stört es ja auch nicht, wenn der Verkehr umgekehrt von Velbert ins Essener Einkaufszentrum fließt."

Bis es so weit ist, dauert es aber ohnehin noch. "Wir sind zwar schon von einigen Stellen angesprochen worden", sagt Löbbert, über konkrete Interessenten macht er aber noch keine Angaben.

Vom 6. bis zum 8. Oktober will die Wirtschaftsförderung die Fläche auf der Immobilienmesse Expo Real in München bewerben. "Da sind wir auch offen für Anregungen von Projektentwicklern aus der Freizeitwirtschaft." Die Ausschreibung soll dann Anfang 2009 erfolgen.

Von einem attraktiven Freizeitpark erhofft sich die Stadt einen beträchtlichen Image-Gewinn und einen höheren Bekanntheitsgrad. Löbbert: "Rust kannte niemand, bevor es den Europa-Park gab."