Hält Wülfrath 2010 Anschluss?

Für den Geschäftsführer der Regiobahn kann es in zwei Jahren losgehen. VRR-Chef Husmann hält das für unrealistisch.

Wülfrath. Auf Kröten und Vögel ist Joachim Korn nicht besonders gut zu sprechen. Dabei hat der Geschäftsführer der Regiobahn in den vergangenen Jahren schon eine ganze Menge dafür getan, dass die Tiere unter der geplanten Verlängerung der Strecke von Mettmann über Wülfrath nach Wuppertal möglichst wenig zu leiden haben. Im Moment sitzen seine Mitarbeiter gerade wieder mal daran, die Listen mit den dort vorkommenden Tierarten umzuschreiben.

"Wir waren schon fast auf der Zielgeraden, bevor kürzlich ein neues Naturschutzgesetz in Kraft getreten ist. Jetzt produzieren wir wieder Unmengen an Papier, um alles nach den neuen Richtlinien aufzulisten", sagt Korn. Dass er auf den Naturschutz nicht besonders gut zu sprechen ist, habe seine Gründe:

"Wenn wir die Lurche und die Kröten befriedigt hatten, tauchte plötzlich irgendwo ein komischer Vogel auf. Die Landschaftsplanung hat uns mit Abstand die meiste Arbeit gemacht." Mehr als 800.000 Euro seien bereits in die Planungen geflossen.

"Das zahlen wir aus der Kasse der Regiobahn, und wir haben außerdem Kredite aufgenommen", sprach der Geschäftsführer im Stadtplanungsausschuss über Pläne, Finanzierung und Stand des Verfahrens.

Für den 12. Dezember hat er den Großen Saal im Mettmanner Kreishaus für die öffentliche Anhörung reservieren lassen. Dort können Bürger nochmals ihre Einwände vorbringen, mehr als 30 wurden bereits abgearbeitet und entkräftet.

Im kommenden Jahr rechnet Korn dann mit dem Planfeststellungsbeschluss, und wenn alles gut läuft, mit dem Baubeginn in 2010. Was die Finanzierung betrifft, ist er optimistisch: "Auf der Liste der Bezirksregierung waren wir nur an 15. Stelle.

Aber jetzt hat der VRR die Angelegenheit übernommen, und ich habe das Gefühl, dass wir dadurch in der Rangfolge weiter nach oben rücken", glaubt der Geschäftsführer. Allerdings müsse die Bauausführung europaweit ausgeschrieben werden, was zu Zeitverzögerungen führen könne. Korn: "Ich werde jetzt 60, und bis zu meinem 65. Geburtstag will ich mit der Regiobahn nach Wuppertal fahren können."