Helfer decken den Festtagstisch
215 Weihnachtspäckchen wurden am Donnerstag bei der Tafel abgegeben. Auch die Parkschule machte mit.
Wülfrath. Ein Paket nach dem anderen ist am Donnerstag in den Ratssaal getragen worden. Die meisten waren weihnachtlich verziert und geschmückt — mit Geschenkpapier und Bildern von Sternen, Tannenbäumen oder Nikoläusen.
Vor allem kam es aber auf den Inhalt der Päckchen an. Sie waren mit Lebensmitteln gefüllt — Konservendosen, Nudeln oder Süßigkeiten — und wurden von vielen Wülfrathern bei der Tafel abgegeben.
Die Hilfseinrichtung der Diakonie gibt die Weihnachtspäckchen heute zwischen 10 und 16 Uhr an gleicher Stelle an bedürftige Menschen und Inhaber der Tafelcard aus.
Bereits zum sechsten Mal fand die Päckchensammlung statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Ein Weihnachtsessen für alle“ stand. Vor Jahren als Aktion eines Radiosenders gestartet, hat die Tafel in den vergangenen Jahren in Eigenregie weitergemacht.
Tafel-Standortleiter Peter Böhme durfte sich in diesem Jahr vor allem über die Hilfe von zwei Wülfrather Schulen freuen. Sowohl die Freie Aktive als auch die Parkschule haben am Donnerstagfrüh zahlreiche Pakete abgeliefert.
In der Parkschule ist die Idee, der Tafel zu helfen, im Religionsunterricht entstanden. Die Kinder hatten über die Martinssage gesprochen, in der es bekanntlich auch ums Teilen geht.
„Ich glaube, dass es wichtig für die Kinder ist, über den Tellerrand zu schauen und die Situation anderer Menschen mit der eigenen zu vergleichen“, sagte Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann. Deshalb haben alle 290 Kinder ein oder mehrere Lebensmittel mit in die Schule bracht. Jede der zehn Klassen hat dann einen großen Karton gepackt.
Carolina (9) beispielsweise hatte haltbares Puten-, Schweinegeschnetzeltes und Sauerbraten zum Warmmachen eingepackt, Tim (9) Kaffeebohnen und Sahne. „Alle Menschen auf der Welt sollten sich über Weihnachten freuen können“, sagte Carolina über ihre Motivation, Menschen zu helfen, denen es schlechter geht als ihrer Familie.
Tim würde auch gerne bei der Ausgabe dabei sein, um zu sehen, wie die Menschen die Pakete der Schüler in Empfang nehmen.
Peter Böhme hat die Kinder gleich eingeladen, an einem der nächsten regulären Ausgabetage der Tafel teilzunehmen. „Unsere Arbeit ist mit der Weihnachtspäckchen-Aktion nicht beendet“, wies er darauf hin, dass Armut auch an allen 364 weiteren Tagen des Jahres existiere.
Am Donnerstagabend aber konnte er sich erstmal über 215 abgegebene Päckchen freuen. „Es ist absolut super gelaufen. Ich denke, wir werden damit alle Wülfrather Bedürftigen zufrieden stellen können“, sagte Böhme.