Herzog-Wilhelm-Markt in Wülfrath: Eine Perle unter den Märkten
Das Budendorf lockt Besucher aus der Region zu Tausenden nach Wülfrath.
Wülfrath. Eine Menge Besucher, einladendes Wetter und ein vielfältiges Programm - nach den ersten Tagen Herzog-Wilhelm-Markt können alle Beteiligten zufrieden sein. "Schon vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarktes war hier am Freitagabend bei dem Auftritt der ,Bee Gees’-Revival-Band super viel los", sagt Thomas Rößler, Vorstandsmitglied des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt.
Doch nicht nur die Besucher strömen in Scharen auf den Wülfrather Weihnachtsmarkt, auch einen Mangel an potenziellen Budenbetreibern gibt es nicht. Dabei wechseln jedes Jahr im Schnitt nur drei Buden die Besitzer und schaffen Raum für neue Angebote und Ideen.
Einzige Bedingung bei der Auswahl des neuen Angebotes ist: "Es muss etwas sein, das es noch nicht auf dem Herzog-Wilhelm-Markt gibt", so Rößler.
Das gehört zum Konzept, das der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Peter Altmann, sich vor drei Jahren ausgedacht hat und mit Hilfe engagierter Mitstreiter seit 2006 umsetzt. Der Erfolg gibt dem Förderverein Recht. Der Herzog-Wilhelm-Markt ist eine Perle unter den Weihnachtsveranstaltungen in der Region. Und Wülfrath profitiert von seinem guten Ruf.
Aber Altmann will sich auch vom wieder sehr guten Publikumszulauf in diesem Jahr nicht blenden lassen. "Viele Leute heißt ja nicht viel Umsatz", sagt der Vorsitzende. Die ersten Markttage seien nicht zuletzt dank des Wetters zwar gut gelaufen, "aber man spürt schon eine gewisse Kaufzurückhaltung".
Ambiente allein reicht eben nicht. Deshalb versuchen die Veranstalter auch mit neuen Angeboten, die Lust am Geldausgeben zu steigern. Dieses Jahr haben drei Buden unter einem neuen Namen eröffnet: "Bergisches Kartoffelhaus", "Hollerbusch" und "Klostereit’s Schlemmerbude".
Mit Ute und Herbert Kleinert ist das "Bergische Kartoffelhaus" in erfahrenen Händen. Seit elf Jahren betreiben die Inhaber des Wülfrather Altstadtladens auch die Crèperie auf dem Herzog-Wilhelm-Markt. "Wir hatten schon lange Interesse, eine weitere Bude zu eröffnen, und als diese wieder frei geworden ist, bot sich die Gelegenheit endlich an", so Ute Kleinert. Über zu wenig Kundschaft können sich die beiden auch nicht beklagen
"Wo ist denn hier der Reibekuchenstand?" Diese Frage kam Beate Altmann in den letzten Jahren oft zu Ohren. Als dieses Mal eine Bude frei blieb, zögerte sie daher nicht lange und bietet jetzt in ihrer Bude "Hollerbusch" selbst gemachte Reibekuchen an. "Fertigware aus der Tiefkühltruhe geht hier nicht über die Ladentheke", sagt sie.
Ein Stück Verbundenheit der Wülfrather Bürger mit ihrem Weihnachtsmarkt verkauft Ulrike Bau-Dohnau nun seit acht Jahren in Form von unzähligen Fotos rund um den Markt und seine Besucher. Dieses Jahr erobert jedoch ein anderes Objekt die Herzen der Besucher: Tattoo-Schweine, Schalke-Schweine, Glamour-Schweine oder Hawaii-Schweine - die aufwändig bemalten und dekorierten Glücksschweine gibt es in drei Preiskategorien.
"Ich wollte mal wieder etwas Neues anbieten, und ich habe noch so viele Ideen für die Gestaltung der Schweine, dass ich das auf jeden Fall weiter machen möchte", sagt Bau-Dohnau.
Nach anfänglichen Tücken mit den Spülmaschinen ist nun auch das Team aus dem Spülhäuschen mit der ersten Hälfte des Herzog-Wilhelm-Marktes durchaus zufrieden. Nach einem Wasserstau in den Maschinen ging am Freitag einige Stunden nichts mehr.
"An dem ersten Wochenende war so viel los, dass wir hier nicht zur Ruhe gekommen sind", sagt Sebastian Hantich. Bis zu 12.000 Tassen sind dann im Umlauf und müssen nebst Besteck und Pinnchen immer wieder gereinigt werden.