„Mehr Chancen für Wülfrath“
Anja Haas leitet die Koordinierungsstelle Stadtwerbung im Rathaus.
Wülfrath. Der Gesellschaftsvertrag passt ganz luftig verfasst auf zwei DinA4-Blätter: Die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SMW) hat einen neuen Auftrag - und der ist ganz, ganz weit gefasst: "Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung des Wirtschaftslebens der Stadt Wülfrath".
Eine Formulierung, die eine Menge zulässt. Damit es nicht bei Allgemeinplätzen bleibt, nimmt sich die Verwaltung des Themenbereichs neu an: "Ich habe eine Koordinierungsstelle Stadtwerbung und Stadtmarketing eingesetzt", sagte Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff im Rat der Stadt.
Eine Stabssstelle, die dem Fachbereich der Bürgermeisterin zugeordnet ist, das ist diese Koordinierungsstelle. Besetzt wird sie mit keiner Unbekannten: Anja Haas, die ehemalige Pressesprecherin der Stadt, wird sich diesem Thema annehmen.
"Sie hat eine Fortbildung für diesen Bereich gemacht", sagte Lorenz-Allendorff und sieht ihre Mitarbeiterin für diesen Job qualifiziert. "Wie sich kleinere Gemeinde vermarkten können, darum ging es in dem Seminar", so Haas.
Vor zehn Jahren wurde diese Gesellschaft gegründet. "Quo vadis, Wirtschaftsförderung?" hatte unsere Redaktion vor ziemlich genau zwei Jahren gefragt. Damals wurde im Rat die Liquidierung der SMW beschlossen. Im August 2007 wurde schließlich die Liquidierung gestoppt. Nach vielen tristen Jahren soll sie jetzt - mit dem neuen Gesellschaftsvertrag als Basis - wieder eine Zukunft haben. Wie sie aussehen kann? Das ist noch offen.
Ob die Frage "Quo vadis, Wirtschaftsförderung?" nun eine Antwort erhält, steht ebenso wenig fest. "Wirtschaftsförderung könnte natürlich eine Aufgabe der Gesellschaft sein, wie aber auch kulturelle Aktivitäten", sagte Lorenz-Allendorff auf eine entsprechende Nachfrage von Axel C. Welp (SPD). Einen Extra-Etat wird es nicht geben. Stadtwerbung müsse mit Bordmitteln der Verwaltung gemacht werden.
Das haben die SMW und auch die neue Koordinierungsstelle gemeinsam: Noch sind es zwei Wundertüten, für die recht viel Inhalt vorstellbar ist. Was sie am Ende füllt, muss erst besprochen werden. "Sie sind eingeladen, Vorschläge zu machen", so Lorenz-Allendorff in Richtung Ratsfraktionen. Auf jeden Fall will die Bürgermeisterin bereits im Januar Konzeptionelles zur Koordinierungsstelle vorstellen.
Noch steht Anja Haas am Anfang ihrer Arbeit. Schon in der Verwaltung, weiß sie, befassen sich mit den Themen einige Menge Ämter - wie zum Beispiel das Kulturamt, das Tiefbauamt, der Zeittunnel und eben auch die Wirtschaftsförderung. Deren Schnittstellen aufzeigen, einander bekannt machen:
Das dürften die erste Tätigkeiten für Anja Haas sein. Noch wird das rathausintern sein, bald vielleicht auch außerhalb. "Das ist jetzt ein Aufbruch", sagt sie. Das Ziel: Am Ende des Weges soll Wülfrather besser vermarktet sein, "davon profitieren dann auch die Bürger. Wülfrath kann sich weiter entwickeln und hat mehr Chancen."