Weihnachtskrippenangemessen dezent und leicht war das Programm, das die Herren und ihr Leiter Lothar Welzel am Sonntag zweimal präsentierten. Das "Ave Maria" Anton Bruckners war dafür ein ebenso schönes Beispiel wie das "Abendlied" Joseph Rheinbergers und "Amin" von Quirin Rische.

Begonnen hatte der Nachmittag in der klirrend kalten Kirche mit dem englischen Weihnachtslied "Hark! The Herald Angels sing": Sehr straff im Tempo, aber ohne sportlich-zackigen Duktus, sondern eher mit eigener Eleganz.

Willy Berg, 1. Trompete, gab bei seinen Blechbläsern den Takt vor, während Lothar Welzel das Orgelspiel beisteuerte. Diese Komposition war quasi das Warm-up für den MGV Sängerkreis mit Trompete & Co. zu Marc-Antoine Charpentiers barocker "Te Deum"-Version, den meisten der Zuhörer besser bekannt als fernsehtaugliche Eurovisionsmelodie.

Gerade um diese Art der "Verweltlichung" ging es in Pastor Heinz-Otto Langels Beitrag. In seinen mit Bedacht gesprochenen Worten erinnerte er daran, was die Adventszeit in christlicher Tradition bedeutet. Es gilt weder die Maxime "Shoppen für das Vaterland" noch "Glühwein und Spekulatius bis zum Abwinken". "Wir vergessen, dass wir uns auf das Geburtsfest unseres Herrn Jesus Christus vorbereiten sollen."

Alle Musiker trugen zu dieser Aufforderung ihr Scherflein bei. Mit "Hirtengesang", "Suani", "Es ist ein Ros’" und "Trommellied" zeigten sie ihr Können, ehe sie zum Abschluss bei vier ausgesprochenen Adventsliedern, darunter auch das titelgebende "O Heiland, reiß’ die Himmel auf", sangen.

Besinnlich bis heiter gaben sich die Bergischen Blechbläser, die unter anderem ein Medley bekannter Weihnachtslieder intonierten - darunter auch "Schneeflöckchen, Weißröckchen" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann". Der Schlussapplaus der Gäste in der gut besuchten Kirche war groß. Und zum Dank für so viel Beifall gab es eine Zugabe.