Ratingen: Im Herbst zieht Coca Cola ein

Am Montag wurde der Grundstein für das neue Businesscenter mit rund 250 neuen Arbeitsplätzen gelegt

Ratingen. Am einen Ende Esprit, am anderen Coca Cola, mittendrin Nokia und andere Topnamen: Das "Place4" auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände ist das Premiumstück unter den Gewerbeflächen der Stadt. Das weiß auch der US-amerikanische Getränkekonzern, der auf einen Teil des Filetstückes sein neues Businesscenter errichten lässt. Am Montag wurde der Grundstein für das so genannte Zweischeibenhaus gelegt, das in Kürze dem Ortsbild an der Ecke Homberger Straße/Balcke-Dürr-Allee ein neues Gesicht geben wird.

Jetzt schon beeindruckend ist die riesige Baugrube neben der früheren Balcke-Dürr-Hauptverwaltung. Gut 30 000 Kubikmeter Erde wurden dafür ausgehoben. In den nächsten Monaten werden dann 70000 Kubikmeter Beton verbaut. Von den rund 11 000 Quadratmetern Nutzfläche sind 7000 an den Hauptmieter Coca Cola vermietet, andere Firmen haben schon Interesse.

Architekt Andreas Middendorf bat um Geduld, wenn zwischenzeitlich der nackte Beton und die Gerüste einen nicht so attraktiven Anblick bieten sollten: "Haben sie Vertrauen: Es wird ein schönes Gebäude." Die Erdgeschosse der Gebäudekomplexe erhalten eine durchgehende Glasfassade, die Obergeschosse werden mit weißen Natursteinen verkleidet.

Anders als beim ersten Spatenstich für das Großgefängnis im Ratinger Süden war Bürgermeister Harald Birkenkamp am Montag bester Laune. "Man kann mir die Freude darüber ansehen, dass im Herbst nächsten Jahres Coca Cola seine Vertriebs- und Marketingszentrale nach Ratingen verlegt."

Das Unternehmen sei innovativ, frisch und erfolgreich - alles Attribute, die gut zu Ratingen passten. Der Bürgermeister deutete an, dass weitere namhafte Unternehmen folgen könnten. Es gebe die "begründete Hoffnung", dass er sogar noch in diesem Jahr eine weitere Erfolgsmeldung geben könne. Immerhin bietet das "Place4" noch ein Potenzial von rund 140 000 Quadratmetern.

Dass sich in Ratingen trotz der momentanen Wirtschaftskrise die Baukräne drehen, sei ein gutes Zeichen. "Unser Gewerbesteuer-Hebesatz macht die Stadt für Firmen nach wie vor interessant."

Im Herbst 2009 soll der Neubau bezugsfertig sein. In der doppelstöckigen Tiefgarage werden 220 Parkplätze zur Verfügung stehen, dazu kommen 30 Außenstellplätze.

Ulrich Kosche, Geschäftsführer der ausführenden Immobiliengesellschaft RS & Partner, wies auf eine Besonderheit des Neubaus hin: Mit diesem Bauvorhaben werde zum ersten Mal in Ratingen eine so genannte LEED-Zertifizierung beantragt. Diese amerikanische Wertung berücksichtigt Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsanbindung, Flächenverbrauch und Raumluftqualität. Angestrebt werde eine Zertifizierung in "Gold" - der zweithöchste Wert.

"Es war unser Bestreben, die Gebäude auf diesem Gelände nicht zu einem architektonischen Einheitsbrei verkommen zu lassen. Gerade auf diesem markanten Grundstück war der Anspruch, etwas zu bauen, was der Eingangssituation gerecht wurde, besonders groß", so Kosche.